Medizin-Thriller als Krimidebüt von Reese Witherspoon
Im Mittelpunkt steht eine mit Problemen beladene Chirurgin, der ein geheimnisvoller wie lukrativer Job angeboten wird. Bald befindet sie sich in dem Thriller, der von London über Russland und Dubai bis nach Frankreich führt, mitten in einer Verschwörung.
Witherspoon, Tochter eines Militärarztes und einer Krankenschwester, hatte die Idee zu einem Roman "über die Verflechtungen und die massive Korruption im Bereich der Medizin überall auf der Welt", lässt sie im Nachwort wissen. Die Ausgangslage der Geschichte ist originell, mysteriös, irreführend und spannend, wie es sich für dieses Genre gehört. Mit einer Ärztin wird eine ungewöhnliche Heldin mit Stärken und Schwächen eingeführt, Gedanken zu aktuellen Themen und Moral peppen die reine Thriller-Handlung auf.
Der sprachliche Stil ist allerdings etwas flach - was vielleicht (auch) an der Menge von fünf Übersetzern liegt -, einige Figuren bleiben klischeehaft und nicht alles löst sich logisch auf. Fazit: Ein solides Debüt von Witherspoon, Coben hat aber stärkere Werke in seinem Portfolio.
(Von Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E - Reese Witherspoon, Harlan Coben: "Ohne ein letztes Wort", Goldmann Verlag, 432 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-442-20688-9)
Zusammenfassung
- Das Krimidebüt 'Ohne ein letztes Wort' von Reese Witherspoon und Harlan Coben erzählt auf 432 Seiten die Geschichte einer Chirurgin, die in eine internationale medizinische Verschwörung verwickelt wird.
- Thematisiert werden unethische Eingriffe, künstliche Intelligenz und Korruption im Medizinbereich, während die Handlung von London über Russland und Dubai bis nach Frankreich führt.
- Trotz einer spannenden Ausgangslage und gesellschaftlicher Relevanz wird der Stil des Romans als flach kritisiert, was unter anderem auf die Arbeit von fünf Übersetzern zurückgeführt wird.
