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Leitfaden für steirische Kulturstrategie 2030 präsentiert

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Das Land Steiermark stülpt sich eine neue Kulturstrategie mit Zeithorizont 2030 über: Nach zwei Jahren mit acht Regionalkonferenzen und voller Sammeln von Informationen hat LH und Kulturreferent Christopher Drexler (ÖVP) mit den Prozessbegleitern Heidrun Primas und Werner Schrempf das Ergebnis am Montag in Graz präsentiert. Der "Leitfaden" zeichne die "Zukünfte der Kultur in der Steiermark" auf, fasste es Regionalentwicklungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) zusammen.

Ausgangspunkt war nach 25 Jahren Trennung die Zusammenlegung der allgemeinen Kultur und der Volkskultur im Ressort von Drexler. "Ich verwehre mich dagegen, von einer Art höheren oder etwa einer ländlicheren Kultur zu sprechen, gar danach zu handeln", ist im Vorwort des rund 80 Seiten starken Strategiepapiers von Drexler zu lesen. Diesem Leitsatz war die Erarbeitung der Strategie zugrunde gelegt. Abgeschlossen ist der Prozess nun aber nicht, denn die vorgelegten fünf Handlungsempfehlungen sollen nun umgesetzt werden.

Drexler kündigte an, dass die Förderungskultur Änderungen unterzogen wird: "Es wird ein neues Kunst- und Kulturförderungsgesetz oder eine umfassende Novelle des bestehendes Gesetzes kommen." Dabei soll diskutiert werden, ob die derzeitigen Gremien zur Vergabe von Förderungen bestehen bleiben oder - wohl eher, so Drexler - auch da Änderungen kommen.

Als zweites Handlungsfeld sollen regionale Profile entwickelt und Kooperationen zwischen regionalen Initiativen und Institutionen verstärkt, Schnittmengen gefunden werden. Schon in den kommenden Monaten will Drexler "Kulturdrehscheiben" in den Regionen etablieren, die als Anlaufstelle dienen sollen. Eine weitere Handlungsempfehlung betrifft das bereichs- und ressortübergreifende Arbeiten: Kultur sei etwa eng mit Bildung verknüpft. Drexler sprach von der Einführung von Kunstschulen nach Vorbild der auch in den Regionen etablierten Musikschulen: "Wir müssen dort für Neugierde sorgen und das reine Handy- und Gaming-Konsolen-Interesse durchbrechen."

Schrempf und Primas skizzierten bei der Präsentation den Weg zur vorliegenden Strategie: Rund 600 Persönlichkeiten aus allen Kulturbereichen und Regionen waren daran beteiligt. "Wir haben viele Wünsche, Sorgen und Visionen gesammelt", sagte Kulturmanager Schrempf. "Der partizipative Prozess geht nun weiter", ergänzte Primas und betonte auch die Einrichtung der Fokusgruppe "Fair Pay" im Bereich Förderungskultur. Gerade bei dieser Thematik sei der Weg ein kritischer gewesen, man habe wunde Punkte offen angesprochen: "Das ist nicht alles Schönwettergerede gewesen", verdeutlichte Primas.

Drexler unterstrich in dem Zusammenhang die Bedeutung der Landesrundfunkabgabe bei der ORF-Gebühr. Dieses sei ein zweckgebundenes Budget für genau diese strategischen Überlegungen, und darum werde man sie in der Steiermark auch nicht streichen.

(S E R V I C E - Weitere Informationen unter www.kultur.steiermark.at)

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  • "Wir haben viele Wünsche, Sorgen und Visionen gesammelt", sagte Kulturmanager Schrempf.