APA/Angelika Grabher-Hollenstein

Jüdisches Museum Hohenems sucht neue Direktion ab April 2026

Heute, 13:57 · Lesedauer 2 min

Das Jüdische Museum Hohenems sucht eine neue Museumsleitung. Der langjährige Direktor Hanno Loewy wird mit Ende März 2026 in den Ruhestand treten. Man suche daher ab 1. April 2026 eine Nachbesetzung, hieß es in einer auf der Homepage veröffentlichten Stellenausschreibung des Trägervereins. Der Publizist, Literatur- und Filmwissenschaftler Loewy steht dem Haus seit 2004 vor. Der oder die Neue soll auch eine angedachte räumliche Erweiterung des Museums umsetzen.

Gesucht wird laut Ausschreibung eine Persönlichkeit mit Hochschulstudium - vorzugsweise in den Bereichen Geschichte, Kulturwissenschaften, Jüdische Studien - mit fundierten Kenntnissen jüdischer Geschichte und Kultur, die zudem über Erfahrung in der Leitung einer Kultureinrichtung und in der Konzeption kritischer Ausstellungs- und Vermittlungsformate verfügt. Die neue Direktion wird nicht nur die operative Gesamtverantwortung für das Haus tragen, sie soll auch eng mit Mitarbeitenden, Interessenvertretungen und Partnern zusammenarbeiten, "um gesellschaftspolitisch relevante und innovative Ausstellungen und Programme zu entwickeln, die ein breites Publikum ansprechen und die kulturelle Strahlkraft des Hauses weiter stärken".

Angesichts wachsender Besucherzahlen sei eine architektonische Erweiterung des Hauses in Planung, hieß es weiter. Erste konzeptionelle Überlegungen gebe es bereits, "die zukünftige Leitung wird maßgeblich an der Umsetzung dieses Entwicklungsschritts mitwirken". Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31. Juli 2025, die Stadt Hohenems begleitet die Besetzung der Stelle.

Ein Heimatmuseum im besten Sinne

Das Jüdische Museum Hohenems in der 1864 erbauten Villa Heimann-Rosenthal erinnert an die jüdische Gemeinde der Stadt und ihre vielfältigen Beiträge zur Entwicklung Vorarlbergs. Es befasst sich nicht nur mit der jüdischen Geschichte der Stadt und der NS-Zeit, sondern versteht sich auch als modernes Heimatmuseum, in dem immer wieder aufs Neue Fragen rund um Zusammenleben, Migration, Globalisierung und grenzüberschreitende Beziehungen verhandelt werden.

Loewy verantwortete nicht nur den Umbau der Dauerausstellung, eine Neukonzeption hin zu einem europäischen Haus sowie zahlreiche Sonderausstellungen, sondern verschaffte dem Museum als kritische intellektuelle Stimme und Initiator zahlreicher Diskurs- und Vermittlungsprojekte Wirkung weit über Vorarlberg hinaus. So wurde er erst kürzlich beim Kunst- und Kulturpreis der "Vorarlberger Nachrichten" (VN) mit einem Sonderpreis der Jury bedacht.

(S E R V I C E - Die detaillierte Stellenbeschreibung und Leitbild des Museums finden sich unter https://www.jm-hohenems.at/ueber-uns/jobangebote)

Zusammenfassung
  • Das Jüdische Museum Hohenems sucht ab 1. April 2026 eine neue Direktion, da der langjährige Direktor Hanno Loewy in den Ruhestand tritt.
  • Die Bewerbungsfrist für die Position endet am 31. Juli 2025, und die Stadt Hohenems begleitet den Besetzungsprozess.
  • Die neue Leitung soll eine geplante räumliche Erweiterung des Museums umsetzen, um der steigenden Besucherzahl gerecht zu werden.