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Italien will Lampedusa als UNESCO-Kulturerbe einreichen

Heute, 10:00 · Lesedauer 2 min

Italien will die Insel Lampedusa als immaterielles Kulturerbe der UNESCO einreichen. Das Projekt der Kandidatur wird im Rahmen eines Konzerts des italienischen Komponisten und Pianisten Giovanni Allevi am 12. September auf Lampedusa vorgestellt.

"Diese Kandidatur unter dem Slogan 'Geste der Gastfreundschaft' ist eine Anerkennung des menschlichen und kulturellen Werts der spontanen Gastfreundschaft auf Lampedusa", erklärte Renato Schifani, Präsident der Region Sizilien. "Diese Gastfreundschaft wird von einer Gemeinschaft praktiziert, die sich seit Jahren an der Grenze Europas als Zufluchtsort versteht. Die Einwohner Lampedusas haben den Notstand in ein Modell gelebter Menschlichkeit verwandelt, mit der Würde des Menschen im Mittelpunkt", so Schifani.

Lampedusa, eine 20 Quadratkilometer große Insel im Mittelmeer, steht seit Jahren im Mittelpunkt starker Migrationsbewegungen. Aufgrund ihrer geografischen Lage ist sie eines der ersten Ziele für Migrantinnen und Migranten, die aus Nordafrika über das Meer fliehen - oft in überfüllten und unsicheren Booten. Jedes Jahr erreichen Tausende Menschen die Insel, auf der sie von der lokalen Bevölkerung, Hilfsorganisationen und Behörden aufgenommen werden.

Trotz begrenzter Ressourcen und wiederholter Krisensituationen hat Lampedusa immer wieder ein Zeichen der Menschlichkeit gesetzt. Die Insel ist zu einem Symbol für Solidarität und Gastfreundschaft geworden - aber auch für die Herausforderungen, denen sich Europa im Umgang mit Flucht und Migration stellen muss.

Zusammenfassung
  • Italien will die Mittelmeerinsel Lampedusa als immaterielles UNESCO-Kulturerbe anerkennen lassen und stellt das Projekt am 12. September bei einem Konzert von Giovanni Allevi vor.
  • Lampedusa ist 20 Quadratkilometer groß und gilt seit Jahren als erstes Ziel für Tausende Migrantinnen und Migranten, die aus Nordafrika nach Europa fliehen.
  • Trotz begrenzter Ressourcen und wiederholter Krisensituationen hat die Bevölkerung der Insel laut dem sizilianischen Regionalpräsidenten Schifani die 'Geste der Gastfreundschaft' zu einem Symbol für Menschlichkeit und Solidarität gemacht.