"Harry Potter"-Autorin vergisst frühere Armut nicht
"Über die Armen wird geredet, sie werden niedergemacht, über sie wird gesprochen und all das passierte mir in diesen Jahren", sagte Rowling, deren Vermögen von der "Sunday Times" heute auf mindestens 945 Millionen Pfund (etwa 1,1 Milliarden Euro) geschätzt wird.
"Ich hatte manchmal buchstäblich Hunger, weil es mir wichtiger war, meine Tochter zu ernähren, aber das war nicht das Schlimmste", sagte Rowling. "Es sind die täglichen Demütigungen - vor allem nicht in der Lage zu sein, seinem Kind die Dinge zu geben, die man gerne geben würde."
Sie habe einmal eine Mutter getroffen, deren Sohn im gleichen Alter wie ihre Tochter gewesen sei. "Er hatte ein Zimmer voller Spielsachen. Ich hatte einen Schuhkarton, in dem Jessicas zwei Spielzeuge lagen. Es sind solche Dinge, die einem wirklich nahegehen."
Rowling: Reichtum bringt auch Dilemmata
Rowling hatte vor einigen Jahren öffentlich gemacht, dass sie sich aus einer von Gewalt geprägten, ersten Ehe befreit hatte. Mit den "Harry Potter"-Büchern gelang ihr dann der Durchbruch. Ihre Ansichten über Trans- und Frauenrechte sorgen immer wieder für Kritik. Mit der "Sunday Times" sprach Rowling auch über Millionenspenden und Bettelbriefe. Sie sei wirklich die letzte Person, die sich beschwere, plötzlich reich geworden zu sein, sagte sie. Aber es stimme, dass das Leben dann voll unerwarteter Dilemmata sei.
Einmal habe sie einen Brief von einem Investor bekommen, der viel Geld verloren habe. Ihr sei erklärt worden, dass sie sich glücklich schätzen könne, in Armut aufgewachsen zu sein, weil sie niemals wissen werde, wie schwer es sei, ein Vermögen zu verlieren. Der Absender habe um Geld gebeten, weil er sich die Oper nicht mehr habe leisten können. "Ich kann verstehen, wenn Leute denken, dass ich mir das ausdenke, aber ich habe den Brief noch irgendwo."
Zusammenfassung
- J.K. Rowling (59) erinnert sich trotz ihres heutigen Vermögens von mindestens 945 Millionen Pfund (etwa 1,1 Milliarden Euro) sehr genau an ihre frühere Armut und die damit verbundenen täglichen Demütigungen.
- Die Bestsellerautorin berichtet, dass sie manchmal selbst hungerte, um ihre Tochter zu ernähren, und beschreibt eindrücklich, wie ihre Tochter Jessica nur zwei Spielzeuge besaß, während andere Kinder weitaus mehr hatten.
- Rowling betont, dass Reichtum auch unerwartete Dilemmata mit sich bringt, etwa wenn sie Bettelbriefe von Personen erhält, darunter ein Investor, der sie um Geld für Opernbesuche bat.