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Florentiner Vasari-Korridor nun mit Büsten geschmückt

07. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Über 50 römische Büsten, wahre Meisterwerke der Porträtkunst aus der Kaiserzeit, schmücken nun den Abschnitt über dem Ponte Vecchio im Vasari-Korridor der Uffizien im Herzen von Florenz. Sie lagen seit den 1990er Jahren in den Depots der Uffizien.

Intellektuelle wie Cicero, Kaiser wie Augustus, Antoninus Pius, Commodus, Kaiserinnen wie Sabina, Gemahlin von Hadrian, und Faustina, Ehefrau von Antoninus Pius, sind einige der Protagonisten der neuen Ausstellung antiker griechisch-römischer Büsten, die den Abschnitt im berühmten Korridor verschönern. Dabei handelt es sich um Meisterwerke römischer Porträtkunst: Bis 1993 befanden sie sich in den drei Haupträumen im zweiten Stock der Uffizien-Galerie.

Die Kunstwerke wurden entfernt, weil in jenem Jahr beschlossen wurde, die skulpturale Ausstattung des Museums so wiederherzustellen, wie sie von den ikonografischen und dokumentarischen Quellen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts beschrieben wird. Alle danach in die Uffizien-Sammlungen eingegliederten Porträtstücke wurden deshalb in Depots aufbewahrt, darunter auch jene sorgfältig ausgewählten Skulpturen, die im 18. Jahrhundert vom damaligen stellvertretenden Direktor der Uffizien, Luigi Lanzi, auf dem Antiquitätenmarkt erworben wurden, um die Sammlung im Vasari-Korridor zu ergänzen.

Geheimgang mit Geschichte

Der "Corridoio Vasariano" ist ein historischer Geheimgang in Florenz, der vom Architekten Giorgio Vasari im Jahr 1565 auf Anweisung von Großherzog Cosimo I. dei Medici anlässlich der Hochzeit seines Sohnes Francesco mit Johanna von Österreich gebaut wurde, damit diese ungestört ihre Paläste erreichen konnten. Dieser Gang verbindet den Palazzo Vecchio, den Sitz des Florentiner Rathauses, mit dem Palazzo Pitti, dem Medici-Palast am anderen Ende der Stadt. Die ursprüngliche Funktion des Gangsystems war, die Medici vor möglichen Gefahren zu schützen, indem sie sich unauffällig und sicher durch die Stadt bewegen konnten, ohne gesehen zu werden.

Der "Corridoio Vasariano" erstreckt sich über eine beeindruckende Länge von etwa einem Kilometer und führt auf seiner Route über den Ponte Vecchio, eine der bekanntesten Brücken von Florenz über den Fluss Arno. Auf dieser Brücke wurden in der Vergangenheit auch Geschäfte und Werkstätten betrieben. Der Gang selbst war ursprünglich von Kunstwerken gesäumt, die die Macht und den Reichtum der toskanischen Herrscherfamilie Medici widerspiegelten.

Restaurierungsarbeiten vor wenigen Wochen abgeschlossen

Die Besichtigung des Geheimgangs war zuvor das Privileg weniger Tourveranstalter, die damit enorme Margen verdienten. Der geheime Gang der Medici war seit 2016 geschlossen, weil Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden musste. Die Arbeiten, die dem italienischen Staat 11 Millionen Euro kosteten, wurden in den vergangenen Wochen abgeschlossen, der Korridor ist seit Dezember von Dienstag bis Sonntag geöffnet und kann von maximal 25 Personen gleichzeitig alle 20 Minuten betreten werden.

Zusammenfassung
  • Über 50 römische Büsten aus der Kaiserzeit, darunter Porträts von Cicero, Augustus und Kaiserinnen wie Sabina, schmücken nun den Abschnitt über dem Ponte Vecchio im Vasari-Korridor der Uffizien in Florenz.
  • Die Meisterwerke lagen seit den 1990er Jahren in den Depots, nachdem sie 1993 entfernt wurden, um die skulpturale Ausstattung der Uffizien an den Zustand des 18. Jahrhunderts anzupassen.
  • Nach einer 11 Millionen Euro teuren Restaurierung ist der rund einen Kilometer lange Geheimgang seit Dezember wieder für Besucher geöffnet, wobei maximal 25 Personen alle 20 Minuten Zutritt erhalten.