Europol: 38.000 geraubte Kulturschätze sichergestellt
Neben Europol waren Behörden von 23 Ländern, Interpol und die Weltzollorganisation an der "Operation Pandora" beteiligt, teilte Europol in Den Haag mit. Die Ermittlungen dauerten noch an, und weitere Festnahmen werden erwartet. Die Ermittler stellten den Angaben zufolge auch zahlreiche Metalldetektoren und Werkzeuge sicher, die für illegale Ausgrabungen genutzt würden. "Das unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch Plünderungen von Kulturstätten", hieß es in einer Aussendung.
Vier Skulpturen, Darstellungen von Heiligen, wurden bei einer Inspektion eines österreichischen Kunsthändlers sowie durch gezielte Online-Recherchen auf einem österreichischen Marktplatz entdeckt, so das BK. Außerdem wurde ein Gemälde, das im Rahmen der Überprüfung eines Auktionskatalogs auffällig wurde, beschlagnahmt. Die Ermittlungen zu Herkunft und möglicher illegaler Verbringung der sichergestellten Objekte "dauern derzeit an".
Geplündert wird auch unter Wasser
Am Flughafen von Mallorca hatten spanische Fahnder einen Passagier dabei erwischt, der antike Münzen und einen wertvollen antiken Ring nach Deutschland schmuggeln wollte. Die Ermittlungen führten nach Informationen der spanischen Polizei zur Beschlagnahme von weiteren Kulturgütern, die aus Schiffswracks und Ausgrabungsstätten geplündert worden waren.
In Italien waren Europol zufolge zum Beispiel in einer Privatwohnung Münzen, Pfeil- und Lanzenspitzen aus der römischen und punischen Zeit entdeckt worden - mehr als 2.000 Jahre alt. Sie waren auf Plattformen im Internet zum Verkauf angeboten worden.
Cyber-Fahnder
Bei der Aktion waren auch Cyber-Ermittler eingesetzt worden. Nach Angaben von Europol führte ihre Arbeit zur Eröffnung neuer Fälle. Das zeige, "dass digitale Plattformen schnell zu einem bevorzugten Kanal für die Vermarktung und den Verkauf von geraubten Kulturgütern" würden.
Zusammenfassung
- Im Rahmen der internationalen Operation 'Pandora' wurden rund 38.000 Kulturgüter sichergestellt und 80 Verdächtige festgenommen.
- In Österreich identifizierten Ermittler fünf potenziell geraubte Objekte, darunter vier Skulpturen und ein Gemälde, die aktuell weiter untersucht werden.
- Die Aktion umfasste Behörden aus 23 Ländern, wobei auch Cyber-Fahnder neue Fälle aufdeckten und digitale Plattformen als wachsenden Umschlagplatz für geraubte Kunstwerke hervorhoben.