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Country-Sänger Jason Isbell huldigt Sieg der US-Demokraten

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Dass viele US-Countryrocker mit erzkonservativer Politik viel weniger am Cowboyhut haben als oft angenommen, ist während der bewegten Präsidentschaft von Donald Trump sehr deutlich geworden. Zu den vielen Americana-Musikern, die sich als patriotisch und progressiv zugleich verstehen, gehört auch der Singer-Songwriter und Gitarrist Jason Isbell aus dem Südstaat Alabama, einer typischen Republikaner-Hochburg.

Jetzt hat der Anti-Redneck seine Sympathie für die US-Demokraten gleich zu einem ganzen Cover-Album verarbeitet - "eine Herzensangelegenheit", wie der 42-Jährige sagt. Auf "Georgia Blue" feiert Isbell den jüngsten Wahlsieg linksliberaler Politiker in einem lange Zeit republikanischen Bundesstaat mit glühend euphorischen Interpretationen von Rock-, Folk- und Soul-Stücken aus Georgia.

Lieder der weltberühmten Georgia-Rocker R.E.M. aus Athens (mit "Nightswimming" und "Driver 8" gleich doppelt vertreten), von James Brown, Gladys Knight und Otis Redding, Cat Power und The Black Crowes stehen auf der Titelliste dieses ganz besonderen Tribute-Albums. Den Gesang überlässt Isbell, der mit seiner Alternative-Country-Band The 400 Unit in den US-Charts seit Jahren auftrumpft, teilweise einer tollen Damen-Riege: seiner Ehefrau Amanda Shires, Brittney Spencer, Adia Victoria, Brandi Carlile und Julien Baker.

Die Vocals von zwölf Tracks sind also bestens besetzt - am mitreißendsten klingt aber ein über zwölfminütiges Instrumentalstück: "In Memory Of Elizabeth Reed", ursprünglich von den Allman Brothers, ist ein Gitarrenrock-Feuerwerk oberster Güte und auch ein Beispiel für Isbells Virtuosität an den sechs Saiten.

So gelingt dem Grammy-Gewinner ein formidables Dankeschön an den US-Bundesstaat, der kürzlich vom Rot der Trump-Republikaner zum Blau der Demokraten überschwenkte - daher der Albumtitel "Georgia Blue". "Ich gebe zu, meine Motivation war ein bisschen egoistisch", räumt der Musiker aber auch ein. "Seit Jahren suche ich nach einer Ausrede, um diese Songs mit meiner Band und ein paar Freunden aufzunehmen." Die Politik lieferte nun eine perfekte Begründung.

(S E R V I C E - www.jasonisbell.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Dass viele US-Countryrocker mit erzkonservativer Politik viel weniger am Cowboyhut haben als oft angenommen, ist während der bewegten Präsidentschaft von Donald Trump sehr deutlich geworden.
  • Jetzt hat der Anti-Redneck seine Sympathie für die US-Demokraten gleich zu einem ganzen Cover-Album verarbeitet - "eine Herzensangelegenheit", wie der 42-Jährige sagt.
  • "Ich gebe zu, meine Motivation war ein bisschen egoistisch", räumt der Musiker aber auch ein.