Höchstgericht entschied
Italien: Bis zu 10 Jahre Haft für Ausspionieren von WhatsApp
Ausgang des Rechtsspruches war eigentlich das Scheidungsverfahren des italienischen Paares. Der Mann hatte damals WhatsApp-Chats seiner Noch-Ehefrau mit einem Arbeitskollegen vorgelegt, um eine Liebesbeziehung zwischen den beiden zu beweisen.
Die Frau beschuldigte daraufhin ihren Mann, sich in ihr passwortgeschütztes Telefon gehackt und die Nachrichten gespeichert zu haben. Dafür war der Mann zunächst verurteilt, vom Berufungsgericht im süditalienischen Messina aber freigesprochen worden.
Höchstgericht sieht Hacking
Der Kassationsgerichtshof, das italienische Höchstgericht, bestätigte nun aber die Verurteilung. Der Mann habe sich ohne Einwilligung seiner Frau Zugriff zum passwortgeschützten Handy verschafft und Daten entwendet.
Damit sei die Straftat des "unbefugten Zugriffs auf ein Computersystem" erfüllt.
Entscheidend für den Rechtsspruch war, dass die Frau ihr Handy mit einem Passwort geschützt hatte. Dadurch erfülle das "willkürliche Eindringen in die Privatsphäre seiner Frau" auch den Straftatbestand des Hackings.
Zusammenfassung
- Ein Italiener las heimlich WhatsApp-Chats seiner nunmehrigen Ex-Frau.
- Dafür könnten ihm bis zu 10 Jahre Haft wegen "unbefugtem Zugriff auf ein Computersystem", also Cyberkriminalität drohen.
- Das entschied das italienische Höchstgericht.
- Der Mann hatte in einem Scheidungsverfahren Chats seiner nunmehrigen Ex-Frau vorgelegt, um eine Liebesbeziehung mit einem Kollegen zu beweisen.