APA/HELMUT FOHRINGER

EMA: Verbindung zwischen AstraZeneca-Impfung und Thrombosen

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Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA sieht einen Zusammenhang zwischen der AstraZeneca-Impfung und Thrombosen. Die Ursache ist aber noch unklar.

Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzeneimittelbehörde EMA hat am Dienstag mitgeteilt, dass es eine Verbindung zwischen der AstraZeneca-Impfung und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei einzelnen Geimpften gibt.

"Wir können mittlerweile sagen, dass es klar ist, dass es einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt", sagte der Chef der EMA-Impfabteilung, Marco Cavaleri, in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der italienischen Zeitung "Il Messaggero".

Cavaleri legte in dem am Dienstag in dem italienischen Blatt veröffentlichten Interview nahe, dass die EMA den Zusammenhang noch am Dienstag offiziell feststellen wird. Wie das Astrazeneca-Vakzin in wenigen Fällen Blutgerinnsel bei Geimpften auslöst, ist nach seinen Angaben jedoch noch nicht klar.

EMA stuft AstraZeneca bisher als sicher ein

Bisher hat die EMA den Astrazeneca-Impfstoff als sicher empfohlen und wie der britisch-schwedische Hersteller hervorgehoben, dass es keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen der Impfung und den Blutgerinnseln gebe. Mehrere EU-Länder, darunter Deutschland, schränkten den Einsatz des Vakzins jedoch ein. In Österreich hatte das Nationale Impfgremium vergangene Woche die Weiterführung des Impfprogramms mit Astrazeneca empfohlen.

In Deutschland sollen Menschen unter 60 Jahren nicht mehr mit Astrazeneca geimpft werden. Die deutschen Behörden hatten ihre Entscheidung mit dem Auftreten von Hirnvenen-Thrombosen insbesondere bei jüngeren Frauen in zeitlichem Zusammenhang zu der Impfung begründet.

Britische Medizin-Behörde prüft Thrombose-Fälle

Die britische Arzneimittelbehörde untersucht Fälle von seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca. Das teilte die Medicines and Healthcare Regulatory Agency (MHRA) am Dienstag mit.

Zuvor hatte es einen Medienbericht gegeben, wonach die Behörde erwägt, das Präparat nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen. MHRA-Chefin June Raine sagte, eine regulatorische Entscheidung sei noch nicht gefallen. Die Behörde rief dazu auf, Impftermine weiterhin wahrzunehmen.

In Großbritannien sind bei mehr als 18 Millionen Impfungen mit AstraZeneca insgesamt rund 30 Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden, wie die MHRA vergangene Woche mitteilte.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein hochrangiger Vertreter der EU-Arzeneimittelbehörde EMA hat am Dienstag mitgeteilt, dass es eine Verbindung zwischen der AstraZeneca-Impfung und dem Auftreten von Blutgerinnseln bei einzelnen Geimpften gibt.
  • Die Ursache sei aber noch unklar.
  • Die britische Arzneimittelbehörde untersucht Fälle von seltenen Blutgerinnseln im Gehirn nach einer Impfung mit dem Präparat von AstraZeneca.
  • In Großbritannien sind bei mehr als 18 Millionen Impfungen mit AstraZeneca insgesamt rund 30 Fälle von seltenen Blutgerinnseln gemeldet worden, wie die MHRA vergangene Woche mitteilte.

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