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Zyklon "Fina" knapp an Darwin vorbeigezogen

Heute, 13:05 · Lesedauer 2 min

Der gefährliche Zyklon "Fina" ist in der Nacht auf Sonntag (Ortszeit) knapp an der nordaustralischen Küste vorbeigezogen, ohne mit seinem zerstörerischen Zentrum die Stadt Darwin zu treffen. Der tropische Wirbelsturm hatte dabei laut dem australischen Wetterdienst eine Stärke der Kategorie 3, ist aber mittlerweile auf seinem Weg Richtung Südwesten in der Timorsee zur Kategorie 4 auf der fünfstufigen Skala erstarkt.

In Darwin, der Hauptstadt des australischen Bundesterritoriums Northern Territory, hat nach der intensivsten Sturmphase das Aufräumen begonnen. "Fina" hatte die Stadt mit Sturzregen und Orkanböen überzogen. Örtliche Medien berichteten von vielen Stromausfällen über Nacht in Vororten und im ländlichen Raum, von Überschwemmungen und losgerissenen Stromkabeln.

Laut dem Sender ABC News stürzte auch das Dach des Royal Darwin Krankenhauses - der größte klinische Versorger der Region - teilweise ein. Entgegen erster Berichte wurde der Betrieb im OP-Zentrum und der Intensivstation davon nicht beeinträchtigt.

Die Regierungschefin des Northern Territory, Lia Finocchiaro, lobte in örtlichen Medien am Sonntag die Bevölkerung und die Einsatzkräfte der Region: "Dieser Zyklon ist auf ein Territorium getroffen, das vereint und vorbereitet war für das, was da kommt, und als Ergebnis sehen wir weitgehend minimale Auswirkungen und keine Verletzten." Auch Australiens Katastrophenschutzministerin Kristy McBain hatte zuvor die Bevölkerung in Darwin und Umgebung aufgerufen, sich gut auf den durchziehenden Sturm vorzubereiten und ihrer Sicherheit Priorität einzuräumen.

Leidvolle Erfahrungen mit Zyklonen in Darwin

Nach Angaben des Wetterdienstes bringt der Zyklon auf seinem Weg Richtung Nordwestaustralien aktuell noch Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern die Stunde mit. Es wurde erwartet, dass "Fina" sich im Laufe des Montags abschwächen und die Küste der Region Kimberley schließlich mit einer Stärke unterhalb des Zyklon-Niveaus erreichen sollte.

Zuletzt hatte 2018 mit "Marcus" ein schwerer Zyklon die abgelegene Region um Darwin getroffen. Nach Angaben des regionalen Energie- und Wasserversorgers kommen die jetzigen Schäden durch "Fina" in etwa dem Ausmaß von "Marcus" gleich.

Zerstörerischer hat bisher nur Zyklon "Tracy" die Stadt getroffen: Der Wirbelsturm, der die Stadt am 24. und 25. Dezember 1974 mit einer Stärke der Kategorie 4 erreichte, hatte Darwin fast komplett verwüstet.

Zusammenfassung
  • Der Zyklon "Fina" zog in der Nacht auf Sonntag mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h knapp an Darwin vorbei und verstärkte sich auf Kategorie 4, ohne das Stadtzentrum direkt zu treffen.
  • In Darwin kam es zu Sturzregen, Orkanböen, Stromausfällen sowie Überschwemmungen, und das Dach des Royal Darwin Krankenhauses stürzte teilweise ein, wobei der Betrieb in OP-Zentrum und Intensivstation nicht beeinträchtigt wurde.
  • Die Regierungschefin des Northern Territory lobte die gute Vorbereitung der Bevölkerung und Einsatzkräfte, wodurch es trotz vergleichbarer Schäden wie bei Zyklon "Marcus" (2018) keine Verletzten gab.