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Zwei tödliche Unfälle in Salzburger Bikepark in 24 Stunden

26. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Im Bikepark Leogang (Pinzgau) ist es zum zweiten tödlichen Unfall binnen etwas mehr als 24 Stunden gekommen. Nachdem am Dienstag ein 54-jähriger Schweizer ums Leben gekommen war, ist am Mittwoch ein 33-jähriger Lette trotz guter Schutzausrüstung verunglückt. Der Mann war mit dem Rad auf einem Downhill-Kurs unterwegs und dürfte laut Zeugen vor einem Sprung zu schnell unterwegs gewesen sein. Er geriet dadurch in der Luft in Schieflage und stürzte kopfüber in den Auslauf.

Der Verletzte wurde vom Rettungshubschrauber ins Tauernklinikum nach Zell am See gebracht, wo er wenig später verstarb. Da die Ermittlungen kein Fremdverschulden ergaben, wird an die Staatsanwaltschaft Salzburg ein Bericht übermittelt, teilte die Polizei mit. Beim Unfall am Tag zuvor war der Mountainbiker nach der Fahrt über eine Rampe zu Sturz gekommen und mit dem Kopf auf den Boden geprallt. Auch er trug einen Helm und Protektoren.

Beide Unfälle ereigneten sich auf dem als "schwierig" klassifizierten "HotShots-Trail", wenn auch an völlig unterschiedlichen Stellen. Der Unfall am Dienstag passierte bei der Starteinfahrt, der am Mittwoch bei einem großen Sprung im unteren Teil des Trails. "Wir sind heute persönlich mit den Gestaltern der Strecken und der Polizei an der Unfallstelle gewesen", sagte Kornel Grundner zur APA. Er ist Geschäftsführer der Leoganger Bergbahnen, die den Bikepark betreiben. "Absprung und Strecke sind in einem guten Zustand. Die Hinweistafeln waren alle montiert und gut erkennbar."

Grundner zufolge habe die hohe Geschwindigkeit beim Absprung zu dem Unfall geführt. "Wir bedauern den tragischen Unfall und sind in Gedanken bei den Angehörigen." Ein für Mittwochabend geplantes Konzert bei der Bergstation am Asitz wurde abgesagt. Der Bikepark werde von rund 100.000 Nutzern im Jahr besucht. Den letzten tödlichen Unfall auf einer Downhillstrecke in Leogang gab es im August 2021. Damals verunglückte ein 20-jähriger Niederländer bei einer Abfahrt. Grundner zufolge kamen in den vergangenen 25 Jahren fünf Sportler bei Unfällen ums Leben.

Der Bergbahner verwies gegenüber der APA auch auf die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen entlang der Strecken. "Die Trails sind entsprechend ausgeschildert. Seit mehr als drei Jahren haben wir zudem einen Schwerpunkt, wo wir auf die Sicherheit hinweisen." Grundner sprach heute von einer sogenannten "Trail Progression". Downhiller würden mit leichteren Strecken beginnen und sich schrittweise an die schwierigeren Trails heranarbeiten. Die Schwierigkeitsgrade seien dabei in den Farben grün, blau, rot und schwarz ausgeschildert. Zudem gebe es spezielle Hinweise auf richtige Ausrüstung, Vorbereitung und richtiges Verhalten im Bikepark.

Zusammenfassung
  • Im Bikepark Leogang (Pinzgau) kam es innerhalb von etwas mehr als 24 Stunden zu zwei tödlichen Unfällen auf dem als 'schwierig' eingestuften 'HotShots-Trail', bei denen ein 54-jähriger Schweizer und ein 33-jähriger Lette ums Leben kamen.
  • Beide Mountainbiker trugen Helme und Protektoren, dennoch verloren sie bei Sprüngen die Kontrolle und stürzten tödlich, wobei laut Polizei kein Fremdverschulden vorlag und die Strecke in gutem Zustand war.
  • Der Bikepark wird jährlich von rund 100.000 Menschen genutzt, in den vergangenen 25 Jahren gab es insgesamt fünf Todesfälle auf den Downhill-Strecken, der letzte tödliche Unfall ereignete sich im August 2021.