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Zoo in Neuseeland muss schließen - Löwen eingeschläfert

Heute, 06:01 · Lesedauer 2 min

Wegen ausbleibender Finanzierung muss das Kamo Wildlife Sanctuary im Norden Neuseelands seine Tore schließen – für die letzten Löwen des Zoos könnte das den Tod bedeuten. Zwei Raubkatzen wurden bereits eingeschläfert, die übrigen fünf könnten in den kommenden Tagen folgen. Die Entscheidung hat in sozialen Medien Wut und heftige Kritik ausgelöst. Jedoch gibt es für die verbleibenden Löwen nun einen "Hoffnungsschimmer", teilte die Betreiberin Janette Vallance auf Facebook mit.

Nach dem Verlust staatlicher Unterstützung habe es "keine realistische Option" mehr gegeben, die zwischen 18 und 21 Jahre alten Tiere zu halten oder umzusiedeln, verteidigte Vallance die Entscheidung. Die Löwen seien alt, viele krank, und ein Transport wäre nicht mehr zumutbar gewesen. Zwei Tiere seien am Mittwochabend wegen unheilbarer Leiden getötet worden. "Es ist einfach nur widerlich. Menschliche Gier, und jetzt müssen die Tiere den Preis dafür zahlen", schrieb ein wütender User in einem Kommentar.

Gleichzeitig sprach Vallance von neuer Hoffnung für die fünf noch lebenden Tiere: Shikira, Cleo, Abdullah, Timba und Themba. Mehrere Interessenten hätten sich gemeldet, um das Gelände zu übernehmen und die verbliebenen Löwen weiter zu versorgen. "Wir haben nicht viel Zeit und die Lage ist ungewiss, aber wir tun alles, um diese Möglichkeit zu prüfen und die Hoffnung am Leben zu halten."

Vallance betonte, sie sei mittlerweile verbal angegriffen und bedroht worden. Es sei eine "unglaublich schwierige Aufgabe" gewesen, die Löwen einzuschläfern, schrieb sie und bat um Verständnis und Respekt in dieser "herzzerreißenden Situation".

Das Kamo Wildlife Sanctuary, rund 150 Kilometer nördlich von Auckland, war einst durch die TV-Serie "The Lion Man" bekanntgeworden. Gegründet wurde der Tierpark vom neuseeländischen Tiertrainer Craig Busch, der später der Tierquälerei beschuldigt wurde.

Über die Jahre sorgte der Park, in dem nur Raubkatzen lebten, immer wieder für Schlagzeilen – durch Finanzprobleme, Sicherheitsmängel und 2009 durch den Tod eines Pflegers, der von einem weißen Tiger angegriffen wurde. 2023 musste hier Neuseelands einziger schwarzer Leopard wegen Krankheit eingeschläfert werden. Zuletzt war das Gelände zum Verkauf ausgeschrieben.

Zusammenfassung
  • Das Kamo Wildlife Sanctuary im Norden Neuseelands muss wegen ausbleibender Finanzierung schließen, wodurch sieben alte Löwen (18 bis 21 Jahre) betroffen sind.
  • Zwei Löwen wurden bereits eingeschläfert, während für die verbleibenden fünf – Shikira, Cleo, Abdullah, Timba und Themba – nach Betreiberangaben ein Hoffnungsschimmer besteht, da sich Interessenten für eine Übernahme gemeldet haben.
  • Die Entscheidung, die Tiere zu töten, stößt auf heftige Kritik und Wut in den sozialen Medien, während die Betreiberin auf das hohe Alter, Krankheiten und fehlende Transportmöglichkeiten verweist.