Zahl der Vermissten nach Schuleinsturz in Indonesien steigt
"Laut der Anwesenheitsliste der Schüler werden noch 91 Menschen vermisst", bestätigte der Sprecher des Katastrophenschutzes, Abdul Muhari, der Deutschen Presse-Agentur. Mindestens drei Schüler sind Behördenangaben zufolge bei dem Unglück gestorben. Etwa 100 weitere haben den Einsturz am Montagnachmittag (Ortszeit) überlebt, 26 werden noch im Krankenhaus behandelt. Lokalen Medienberichten zufolge waren die meisten Schüler zwischen 13 und 18 Jahre alt.
Das Internat auf der Hauptinsel Java, an dem noch gebaut wurde, war plötzlich in sich zusammengefallen. Das Unglück ereignete sich während des Gießens einer Betondecke, als Medienberichten zufolge offenbar eine tragende Säule nachgab. An dem neu gebauten Gebäude wurden noch Arbeiten am 4. Stock verrichtet, es wurde aber bereits für den Unterricht genutzt.
Augenzeugen berichteten, dass das Gebäude zuvor ächzende Geräusche von sich gegeben habe, bevor es innerhalb von Sekunden einstürzte. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich zahlreiche Schüler zum Nachmittagsgebet in der Schule auf.
Rettungskräfte suchten weiter fieberhaft nach den Verschütteten. Sechs Personen, die sich unter den Trümmern befinden, seien lebend entdeckt worden, sagte Muhari. Sie seien durch kleine Öffnungen mit Nahrung und Wasser versorgt worden. Ihre Bergung sei wegen der großen Betonmassen aber sehr schwierig.
Hunderte Retter kämpfen gegen die Zeit
Mehr als 330 Einsatzkräfte der nationalen Such- und Rettungsagentur Basarnas, lokaler Katastrophenschutzbehörden, des Militärs und der Polizei sind im Einsatz. Schweres Gerät stehe bereit, sei aber aus Angst vor weiteren Einstürzen bisher nicht eingesetzt worden, teilten die Behörden mit.
Der südostasiatische Inselstaat Indonesien ist das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Fast 90 Prozent - oder etwa 240 Millionen Menschen - sind Muslime. Landesweit gibt es Zehntausende islamische Schulen und Internate.
Zusammenfassung
- Nach dem Einsturz eines mehrstöckigen islamischen Internats in Sidoarjo, Indonesien, werden mindestens 91 Menschen vermisst, deutlich mehr als zunächst angenommen.
- Mindestens drei Schüler kamen ums Leben, etwa 100 überlebten das Unglück, und 26 werden derzeit im Krankenhaus behandelt.
- Über 330 Einsatzkräfte suchen weiterhin nach Verschütteten, wobei sechs Personen lebend gefunden und durch kleine Öffnungen mit Nahrung und Wasser versorgt werden.