WWF sieht nach Umfrage politischen Auftrag zum Bodenschutz
Es gelte, mit den Bundesländern einen Bodenschutz-Vertrag zu verhandeln, so Pories weiter. Auch die konkrete Frage nach einer verbindlichen Obergrenze beim Bodenverbrauch beantworteten ebenfalls rund drei Viertel der Befragten zustimmend (kumuliert 74 Prozent "auf jeden Fall" und "eher schon"). "Bodenschutz ist der Bevölkerung ein wichtiges Anliegen. Dafür gibt es auch Mehrheiten über Parteigrenzen hinweg", lautete das Resümee der Market-Studienleiterin Birgit Starmayr zu der repräsentativen Umfrage unter 1.000 online Befragten. Auch in allen Altersgruppen und Bundesländern zeigen sich hohe Zustimmungswerte zu einer Bodenverbrauchs-Obergrenze und generell strengeren Maßnahmen.
Größte Sorge als Folge des Bodenverbrauchs ist laut der Umfrage der "Verlust von wertvollen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten", über 40 Prozent befürchten auch die Verstärkung von Überschwemmungen. An dritter Stelle reiht sich der Verlust fruchtbarer Äcker (34 Prozent), gefolgt von stärkeren Hitzewellen im Sommer (31 Prozent). Befragt zu ihren Wahrnehmungen in ihrer Wohnumgebung gaben 63 Prozent der Befragten an, dass in den vergangenen Jahren die Verbauung von "zu viel" oder "eher zu viel" Fläche erfolgt sei, während gerade einmal fünf Prozent angeben, dass noch mehr verbaut werden könnte.
Pories kritisierte beim Bodenverbrauch die "ambitionslose Politik" sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. "Kosmetische Maßnahmen kommen bei der Bevölkerung nicht an, es braucht ein strukturelles Umdenken." Dazu zählt laut WWF neben einer grundlegenden Reform der Raum- und Verkehrsplanung auch eine Ökologisierung des Steuersystems inklusive Streichung umweltschädlicher Subventionen sowie eine Naturschutz-Offensive.
Zusammenfassung
- 76 Prozent der Österreicher sprechen sich laut einer WWF-Umfrage für strengere Gesetze und Maßnahmen gegen Bodenverbrauch aus.
- Nur 20 Prozent der Befragten halten die bisherigen politischen Anstrengungen für ausreichend, während 74 Prozent eine verbindliche Obergrenze beim Bodenverbrauch befürworten.
- Die größten Sorgen der Bevölkerung sind der Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, verstärkte Überschwemmungen (über 40 Prozent) sowie der Verlust fruchtbarer Äcker (34 Prozent).
