APA/HELMUT FOHRINGER

Wien-Floridsdorf

Mordversuch an Mann (33): 19-Jähriger festgenommen

Heute, 08:46 · Lesedauer 2 min

Nach der Messer-Attacke auf einen 33-Jährigen in Wien-Floridsdorf hat die Polizei einen 19-jährigen Verdächtigen festgenommen. Im Polizeiarrest randalierte er so heftig, dass die WEGA gerufen werden musste.

Am Dienstagvormittag war ein 33-Jähriger durch zwei Messerstiche im Bereich des Wasserparks in Wien-Floridsdorf lebensgefährlich verletzt worden. Eine Not-Operation im Spital dürfte das Leben des Mannes gerettet haben.

Nach einer Großfahndung wurde am Donnerstag ein 19-jähriger bulgarischer Staatsangehörger festgenommen. Weil er im Arrestbereich bei der Polizei derart randalierte, konnte er bisher noch nicht vernommen werden, schilderte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. "Am Ende musste sogar die WEGA gerufen werden."

Aussagen von Anrainer:innen sowie Bilder aus der Überwachungskamera einer nahegelegenen Tankstelle lieferten den Ermittlern die entscheidenden Hinweise zu dem 19-jährigen Verdächtigen.

Das Opfer konnte den Tatverdächtigen zweifelsfrei wiedererkennen. Der 33-Jährige habe den Burschen seit zwei Wochen aus der Obdachlosenszene gekannt. 

Verdächtiger "klassisches U-Boot"

Bei dem Verdächtigen ohne aufrechten Wohnsitz in Wien soll es sich, wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA sagte, "um ein klassisches U-Boot" handeln. Er sei zuvor auch nie polizeilich in Erscheinung getreten und verfügt über keinerlei Deutschkenntnisse. 

Im Gegensatz dazu weise das Opfer keinen Bezug zum Obdachlosenmilieu auf, hieß es seitens der Polizei. "Er verfügt auch über einen Meldesitz", so Haßlinger. Die beiden Männer sollen sich erst vor zwei Wochen in Floridsdorf kennengelernt haben. 

Der 33-Jährige habe ihm - auch aufgrund seiner unzureichenden Deutschkenntnisse - immer wieder sein Handy geborgt, um Anrufe zu tätigen, berichtete Haßlinger in Berufung auf die Ermittlungen. Der 19-Jährige dürfte sich am Tattag schließlich geweigert haben, das Mobiltelefon zurückzugeben.

Der 33-Jährige schaffte es schließlich, das Telefon wieder an sich zu nehmen. In Folge des Streits soll der Bulgare unvermittelt mit einem Messer zugestochen haben.

Video: Messerattacke in Floridsdorf - 33-Jähriger in Lebensgefahr

Weiterer Zeuge gesucht

Laut den Ermittler:innen dürfte es einen weiteren Zeugen aus der Obdachlosenszene geben, der noch nicht ausgeforscht werden konnte.

Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise zur Tat. Diese werden in jeder Polizeidienststelle und direkt im Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, unter 01- 31310-67800 entgegengenommen. 

Zusammenfassung
  • Ein 33-jähriger Mann wurde am Dienstagvormittag im Bereich des Wasserparks in Wien-Floridsdorf durch zwei Messerstiche lebensgefährlich verletzt.
  • Die Polizei nahm nach einer Großfahndung einen 19-jährigen bulgarischen Staatsangehörigen fest, den das Opfer zweifelsfrei wiedererkannte.
  • Vor der Attacke gab es laut dem Opfer einen Streit um dessen Mobiltelefon, und der Tatverdächtige war bisher polizeilich nicht auffällig.