Wien erhöht Preise für Öffi-Tickets und Parken
Es kostet künftig 13 statt wie bisher 10 Euro pro Monat. Auch im Bereich Tourismus wird es eine Maßnahme geben. Die Ortstaxe wird von 3,2 auf 8,5 Prozent angehoben. Präsentiert wurden die Tariferhöhungen am Montag von Finanzstadträtin Barbara Novak und Verkehrs- und Planungsstadträtin Ulli Sima (beide SPÖ). Begründet wurden sie mit der budgetären Situation bzw. dem gestiegenen Konsolidierungsbedarf.
Der Preis für die Jahreskarte steigt damit erstmals seit 13 Jahren. 2012 war er von der damaligen rot-grünen Stadtregierung von 449 auf 365 Euro gesenkt worden. Ab 1. Jänner 2026 muss man für die Karte nun 467 Euro zahlen, jedenfalls wenn man sich für die klassische Variante im Scheckkartenformat entscheidet. Bezieht man das Ticket nur digital, kostet es 461 Euro. Wie Sima betonte, wird es auch ein neues Jugendticket geben. Personen unter 26 Jahren können es um 300 Euro (294 Euro digital) erwerben. Ein Studium ist keine Voraussetzung mehr für den Bezug des vergünstigten Tickets.
Wie Sima betonte, wurde die Erhöhung der Jahreskarte analog zu jener des bundesweiten Klimatickets vorgenommen. Dieses gebe es erst deutlich kürzer, es sei aber bereits um 27,85 Prozent teurer geworden. Betroffen von der Ticket-Maßnahme sind auch andere Karten-Varianten, wie etwa die diversen Einzelfahrschein-Kategorien. Das Angebot wird aber gestrafft. Künftig kann man sich bei einer Einzelfahrt etwa zwischen einem regulären Ticket und einem ermäßigten für Kinder bzw. Jugendliche entscheiden. Ersteres wird künftig 3,2 (digital 3 Euro) statt wie derzeit noch 2,40 Euro kosten.
Der Einzelfahrschein für Senioren wird aufgelassen. Auch das 48- sowie 72-Stunden-Ticket sind ab kommenden Jahr Geschichte. Neu hingegen ist eine Valorisierung der Jahreskarte. Sima kündigte heute regelmäßige Anpassungen an. Dies sei sinnvoller als den Preis über einen langen Zeitraum unverändert zu lassen und ihn dann deutlich zu erhöhen, befand sie. Wer die Option Fahren ohne Ticket wählt, muss übrigens ebenfalls tiefer in die Tasche greifen, falls er erwischt wird. Schwarzfahren kostet künftig 135 statt 105 Euro.
Umstellung beim Parkpickerl
Parkscheine werden um 30 Prozent erhöht, und zwar ebenfalls ab 1. Jänner. Konkret steigen die Kosten pro halber Stunde unabhängig vom Parkschein um 40 Cent. Beim Parkpickerl wird von einem Jahres- auf einen Monatsbetrag umgestellt. Die Parkstrafen werden ebenfalls angehoben.
Der neue Satz der Ortstaxe wird bereits ab 1. Dezember eingehoben. Man werde mit den 8,5 Prozent im internationalen Mittelfeld liegen, betonte Novak. Mit den zusätzlichen Einnahmen sollen etwa Projekte finanziert werden, die den ökologischen Fußabdruck des weiter wachsenden Besucheraufkommens verringern sollen.
Die Erhöhungen seien unverzichtbar, um die angestrebten Budgetziele zu erreichen und die Kosten für städtische Infrastruktur abzudecken, beteuerte die Finanzstadträtin. Die nunmehr verkündeten Schritte werden in unterschiedlichem Ausmaß zur Konsolidierung beitragen: Beim Parken wird mit 81 Mio. Euro Mehreinnahmen gerechnet, bei der Ortstaxe mit zusätzlichen 81 Mio. Euro. Bei den Öffis sollen die Erträge um bis zu 150 Mio. Euro jährlich steigen.
Zusammenfassung
- Die Preise für Öffi-Tickets und Parken in Wien steigen ab 1. Jänner 2026 deutlich, etwa kostet die Jahreskarte der Wiener Linien dann 467 Euro (digital 461 Euro) statt bisher 365 Euro und das Parkpickerl 13 statt 10 Euro pro Monat.
- Auch andere Tickets wie Einzelfahrscheine (neu: 3,2 Euro, digital 3 Euro) werden teurer, das Angebot wird gestrafft und erstmals gibt es ein Jugendticket für alle unter 26 Jahren um 300 Euro (digital 294 Euro).
- Die Ortstaxe für Touristen wird von 3,2 auf 8,5 Prozent angehoben, insgesamt erwartet die Stadt durch die Maßnahmen jährliche Mehreinnahmen von bis zu 150 Mio. Euro bei Öffis sowie jeweils 81 Mio. Euro bei Parken und Ortstaxe.