WHO warnt vor Cholera-Ausbreitung in Konfliktregionen
Vor allem im Sudan, dem Südsudan, Tschad, der Demokratischen Republik Kongo und im Jemen sei die Lage sehr besorgniserregend. "In all diesen Ländern schüren Konflikte die Cholera weiter an", sagt Alberti. In Flüchtlingslagern hätten Menschen oft nur drei Liter Wasser am Tag – zum Trinken, Waschen und Kochen. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist der Schlüssel bei der Bekämpfung der lebensbedrohlichen Durchfall-Erkrankung.
Jetzt habe in diesen Regionen Afrikas die Regensaison begonnen, was die Situation weiter verschlimmern werde, so die WHO. Die Produktion von Impfstoffen laufe auf Hochtouren und dürfte bis zum Jahresende eine Rekordmenge erreichen. "Aber die Rekord-Produktion wird von einer Rekord-Nachfrage übertroffen", betont Alberti. Allein der Sudan habe in diesem Jahr bisher ein Drittel der Impfstoffe erhalten.
Die Staaten der Welt müssten mehr Geld zur Verfügung stellen, um eine wirksame Hilfe organisieren zu können, heißt es. Der Generaldirektor der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa (CDC) Jean Kaseya kritisierte unlängst die Unterversorgung mit Cholera-Impfstoffen. Auf dem Kontinent würden jährlich 54 Millionen Impfdosen benötigt, doch nur die Hälfte sei zu bekommen.
Zusammenfassung
- Die WHO meldet 2024 bereits 390.000 Cholera-Fälle und 4.300 Todesfälle in 31 Ländern, besonders betroffen sind Sudan, Südsudan, Tschad, Demokratische Republik Kongo und Jemen.
- Konflikte und mangelnder Zugang zu sauberem Wasser in Flüchtlingslagern verschärfen die Ausbreitung, wobei Menschen oft nur drei Liter Wasser pro Tag zur Verfügung haben.
- Obwohl die Impfstoffproduktion auf ein Rekordniveau steigt, bleibt sie hinter der hohen Nachfrage zurück – allein in Afrika werden jährlich 54 Millionen Dosen benötigt, aber nur rund die Hälfte ist verfügbar.