APA/GEORG HOCHMUTH

WHO hebt Corona-Notstand auf

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Die weltweite Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand.

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, verkündete am Freitag in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann. "Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend", sagte er und verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. 

Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Jänner 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle. Inzwischen wurden der WHO zufolge weltweit rund 765 Millionen Infektionen und gut 6,9 Millionen Todesfälle offiziell gemeldet. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Unter anderem werden Todesursachen nicht überall korrekt zugeordnet. Durch die Corona-Pandemie sind laut dem WHO-Chef weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben gekommen.

"Dieses Virus wird bleiben"

Konkrete Folgen hat das nicht, weil jedes Land für sich über seine Schutzmaßnahmen entscheidet. Die WHO stellte fest, dass Covid-19 nun ein "etabliertes und anhaltendes Gesundheitsproblem" sei und keinen Gesundheitsnotstand mehr darstelle. Es sei an der Zeit, zu einem langfristigen Pandemie-Management überzugehen, heißt es. 

Die Aufhebung des Gesundheitszustandes bedeute aber nicht, dass Covid-19 "als globale Gesundheitsbedrohung vorbei ist", sagte der WHO-Generaldirektor bei einer Pressekonferenz. Er berichtete, dass Covid-19 vergangene Woche alle drei Minuten ein Todesopfer gefordert hatte und dies nur jene Toten seien, von denen man wisse.

"Dieses Virus wird bleiben. Es tötet immer noch, und es verändert sich weiter. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass neue Varianten auftauchen, die zu einem neuen Anstieg der Fälle und Todesfälle führen", warnte der WHO-Generaldirektor. Das Ende des Gesundheitszustands dürfe nicht dazu führen, dass die Staaten nicht mehr wachsam sind.

In Österreich gab es seit Pandemiebeginn vor mehr als drei Jahren 22.412 bestätigte Todesopfer. Im Schnitt wurden laut AGES in der vergangenen Woche täglich 544 Infektionen nachgewiesen. 298 Patientinnen und Patienten lagen mit Freitagvormittag im Krankenhaus.

Über 20.000 Corona-Tote in Österreich

In Österreich hat erst diese Woche ein Teil der noch bestehenden Corona-Regeln geendet. Mit Montag, dem 1. Mai war die zuletzt geltende Maskenpflicht auch in vulnerablen Bereichen wie Spitälern, Alten- und Pflegeheimen und in Arztpraxen Geschichte. Auch die sogenannte Risikogruppenfreistellung lief aus.

Ende Juni gehört dann auch die Meldepflicht bei einer Covid-Erkrankung der Vergangenheit an. Auch die derzeit noch gültige Verkehrsbeschränkung für positiv getestete Menschen endet dann. Aktuell müssen Infizierte zwar nicht in Quarantäne, sind aber zum Tragen einer FFP2-Maske in Innenräumen und auch im Freien bei engem Kontakt zu anderen Menschen verpflichtet.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben.
  • Die WHO stellte fest, dass Covid-19 nun ein "etabliertes und anhaltendes Gesundheitsproblem" sei und keinen Gesundheitsnotstand mehr darstelle.