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Weiter Untersuchungen nach tödlichem Unfall bei Eisbachwelle

Heute, 11:05 · Lesedauer 2 min

Nach dem tödlichen Surf-Unfall am Münchner Eisbach hat am Donnerstag die Absenkung des Wassers begonnen. Rund 50 Angehörige der Polizei - darunter auch Taucher - sind einer Sprecherin zufolge im Einsatz, um bei den Ermittlungen zur Unglücksursache das Bachbett in Augenschein zu nehmen. Die Beamten haben diverses Material bei sich, unter anderem eine Unterwasserkamera und eine Drohne.

Vor allem geht es darum, mögliche Gegenstände oder Hindernisse ausfindig zu machen, an denen sich das Brett der 33-jährigen Surferin oder die daran befestigte Leine verfangen haben könnten. Die Untersuchung des Bachbetts hatte die Staatsanwaltschaft München I angeordnet.

Es handle sich um eine sehr umfassende Maßnahme, sagte die Polizeisprecherin. Die Absenkung ist auch ökologisch sensibel, unter anderem wegen der im Eisbach lebenden Fische.

Die erfahrene Surferin war vor zwei Wochen an der Stelle verunglückt und dann im Krankenhaus gestorben. Soweit bisher bekannt, hatte sich die am Knöchel der Surferin befestigte Sicherheitsleine oder das Brett aus unbekannten Gründen am Grund des Eisbachs verhakt. Die Frau konnte sich wegen der starken Strömung nicht selbst befreien. Auch andere Surfer scheiterten. Erst Feuerwehrleute konnten die Leine mit einem Tauchermesser durchtrennen und die Frau aus den eisigen Fluten holen.

Rätsel um mögliche Hindernisse

Schon wenige Tage nach dem Unfall war die Möglichkeit erwogen worden, das Wasser abzusenken, um den Untergrund auf Hindernisse zu prüfen. Spekuliert wurde, ob ein E-Scooter oder ein Fahrrad im Bach gelandet sein konnte.

Das Spektakel der Surfer, die dort zu jeder Jahreszeit und teils bis tief in die Nacht auf der stehenden Welle ritten, lockte stets auch zahlreiche Touristen an. Zwei Tage nach dem Unglück war die Stelle gesperrt und mit Gittern abgeriegelt worden. Bisher war das Surfen dort auf eigene Gefahr erlaubt. Die Stadt hat nun per neuer Allgemeinverfügung das Surfen dort "bis auf weiteres verboten".

Zusammenfassung
  • Die Absenkung des Wassers, die von der Staatsanwaltschaft München I angeordnet wurde, ist ökologisch sensibel, da im Eisbach Fische leben. Die Surferin konnte sich nicht selbst befreien, nachdem sich ihre Sicherheitsleine am Bachgrund verhakt hatte.
  • Die Stadt München hat das Surfen an der beliebten Eisbachwelle bis auf weiteres verboten. Vor dem Unfall war die Stelle ein Anziehungspunkt für Surfer und Touristen, die das Spektakel der stehenden Welle bestaunten.