Weißer Ring hat 2024 fast 2.000 Verbrechensopfer betreut
21 Prozent aller neuen Klientinnen und Klienten sind vom Weißen Ring aufgrund verbrechensbedingter Notlagen finanziell unterstützt worden, hieß es am Mittwoch. Durchschnittlich haben die Betroffenen 562 Euro erhalten, das waren im Schnitt mehr als zehn Prozent als im Jahr zuvor.
Mehr als die Hälfte der Delikte - nämlich 52,5 Prozent -, die beim Weißen Ring angefallen sind, waren solche gegen Leib und Leben. Die Anzahl dieser Fälle ist gegenüber 2023 um signifikante 28,9 Prozent gestiegen. 19 Prozent der Betroffenen waren Opfer von schweren Körperverletzungen. Zehn Prozent der Fälle machten Tötungsdelikte aus. Für 99 Klientinnen und Klienten, denen der Weiße Ring unter die Arme griff, war der Arbeitsplatz zum Tatort geworden. Gewalt am Arbeitsplatz nimmt stetig zu, bemerkte der Weiße Ring. Betroffene berichten von Bedrohungen und Beschimpfungen bis hin zu körperlicher Gewalt. Besonders betroffen sind Beschäftigte in Dienstleistungsberufen, in der Pflege und im Verkehrssektor.
Dank einer Änderung der Strafprozessordnung (StPO) sei endlich gewährleistet, dass die Daten von Opfern situativer Gewalt bei ihrem Einverständnis von der Polizei an eine Prozessbegleitungseinrichtung übermittelt werden, betonte die Geschäftsführerin des Weißen Rings, Natascha Smertnig: "Das ermöglicht aktive Kontaktaufnahme und ein aktives Unterstützungsangebot für die Betroffenen, analog zu den Möglichkeiten, die es bereits für Opfer von Gewalt im persönlichen Nahbereich gibt." Das sei "ein erster zaghafter Schritt in die richtige Richtung."
( S E R V I C E : Nähere Informationen zum Weißen Ring https://www.weisser-ring.at/ )
Zusammenfassung
- Der Weiße Ring hat im Jahr 2024 insgesamt 1.928 Verbrechensopfer betreut, wobei die durchschnittliche Betreuungszeit 5,4 Monate betrug und die Prozessbegleitungen um 5,5 Prozent zunahmen.
- 52,5 Prozent der betreuten Delikte waren gegen Leib und Leben, was einem Anstieg von 28,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, während 19 Prozent der Betroffenen Opfer schwerer Körperverletzung und zehn Prozent Opfer von Tötungsdelikten wurden.
- 21 Prozent der neuen Klientinnen und Klienten erhielten finanzielle Unterstützung in Höhe von durchschnittlich 562 Euro, was einem Anstieg von mehr als zehn Prozent gegenüber 2023 entspricht.