Was Hunde vor dem Bildschirm erleben
Für die Untersuchung füllten etwa 450 Hundehalter detaillierte Fragebögen zum Verhalten ihrer Haustiere vor dem Fernseher und in Alltagssituationen aus. Besonders deutlich reagierten die Hunde demnach auf Bilder von Tieren und typische Geräusche wie Bellen und Stimmen.
Die Forschenden unterschieden generell zwischen Reaktionen auf Tier- und anderen Szenen - und zwischen passiver Aufmerksamkeit und aktivem Interesse. Entscheidend für das Verhalten der Hunde sei das individuelle Temperament, berichtet das Team. Leicht erregbare Vierbeiner folgten häufiger Bewegungen auf dem Bildschirm, ängstliche reagierten eher auf Geräusche. Alter, Rasse oder Geschlecht der Tiere spielten dagegen keine Rolle.
Fernsehinhalte könnten Hunde möglicherweise ergänzend beschäftigen, etwa in Tierheimen oder bei längerer Abwesenheit der Halter, heißt es – vorausgesetzt, die Inhalte passten zum jeweiligen Tier.
Die Studie hat jedoch Schwächen, wie das Team selbst einräumt: Sie basiert lediglich auf Selbstauskünften von Haltern, zudem waren Hunde ohne Interesse an Fernsehbildern ausgeschlossen, und objektive Verhaltensanalysen fehlten. Die Gruppe empfiehlt daher weitere Untersuchungen unter kontrollierten Bedingungen.
Fernsehen für Hunde längst Realität
Die Erkenntnisse decken sich mit einem Trend: Schon seit längerem wird in den USA vom Bezahlsender DOGTV ein ganztägiges Fernsehprogramm speziell für Hunde angeboten. Gezeigt werden darin Naturszenen, andere Tiere und beruhigende Musik. Ziel ist es, Hunde zu entspannen oder zu stimulieren. Kritiker warnen jedoch vor Missverständnissen – Fernsehen könne persönliche Zuwendung nicht ersetzen.
(SERVICE - Internet: https://doi.org/10.1038/s41598-025-06580-y)
Zusammenfassung
- Laut einer Studie mit rund 450 Hundehaltern reagieren viele Hunde aktiv auf Fernsehinhalte und zeigen dabei Verhalten wie Bellen, Schwanzwedeln oder das Verfolgen von Bewegungen.
- Entscheidend für die Art der Reaktion ist das individuelle Temperament: Leicht erregbare Hunde folgen häufiger Bewegungen auf dem Bildschirm, während ängstliche Tiere stärker auf Geräusche reagieren.
- Die Studie weist methodische Schwächen auf, da sie ausschließlich auf Selbstauskünften basiert, Hunde ohne Fernsehinteresse ausschließt und objektive Verhaltensanalysen fehlen.