Wien
Mordverdacht in Klinik Favoriten: Warten auf Obduktion
Die Frau befindet sich auf freiem Fuß. Die Kollegin, die gemeinsam mit ihr im Dienstrad tätig war, wird als Verdächtige geführt, nicht als Beschuldigte, betonte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek am Mittwoch.
Auch die Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft (WPPA) hat sich mit der Causa auseinandergesetzt und geprüft, ob es bereits Meldungen über die Hauptbeschuldigte gegeben habe.
Es gab aber weder Beschwerden noch Auffälligkeiten zu der Frau, sagte eine Sprecherin der APA.
Zweiter bedenklicher Todesfall an der Klinik Favoriten geprüft
Nachdem eine Patientin Mitte September verstorben war, wurden von den Pflegekräften, die am darauf folgenden Tag von der Beschuldigten und einer zweiten Mitarbeiterin unmittelbar die Schicht übernommen hatten, Unregelmäßigkeiten in der Pflegedokumentation festgestellt.
Der Patientin wurde über eine motorisierte Spritze kontinuierlich mit Benzodiazepinen und Opiaten versorgt. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Dosis waren in einem Therapieplan festgelegt. Allerdings war nicht jeder einzelne Bolus (die Gabe von Medikamenten, Anm.) dokumentiert worden. Sie meldeten die Vorgänge der Stationsleitung, die in weiterer Folge die Pflegedirektion informierte.
Mittlerweile wird ein zweiter bedenklicher Todesfall an der Klinik Favoriten geprüft. Der Mann wurde ebenfalls palliativ betreut und war Jänner 2025 verstorben. Beide Personen waren zwischen 50 und 70 und es wurden ihnen Benzodiazepine und Opiate verabreicht.
Video: Mordverdacht in Klinik Favoriten: Ermittlungen gegen Pflerinnen
Zusammenfassung
- Im Fall der mordverdächtigen ehemaligen Pflegerin aus der Klinik Favoriten ist das Ergebnis der Obduktion entscheidend, liegt aber noch nicht vor.
- Zwei Todesfälle – eine Patientin im September und ein Mann im Januar 2025, beide zwischen 50 und 70 Jahre alt – werden im Zusammenhang mit der Gabe von Benzodiazepinen und Opiaten untersucht.
- Die Hauptverdächtige befindet sich auf freiem Fuß, während eine Kollegin als Verdächtige, jedoch nicht als Beschuldigte geführt wird, und es gab laut Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft keine vorherigen Beschwerden gegen sie.
