Warnung vor neuer Betrugsmasche "Medizintrick"
"Telefonisten" einer kriminellen Organisation würden die Legende einer schwerwiegenden Erkrankung (zumeist Darmkrebs) bei nahestehenden Angehörigen verbreiten, weshalb für eine sofortige Behandlung medizinische Produkte im meist sechsstelligen Eurobereich aufgewendet werden müssten. Die Täter geben sich laut den Ermittlern dabei als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter aus.
Zuletzt wurde auf diese Weise am 29. Mai von einem 91-jährigen weiblichen Opfer im burgenländischen Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) Bargeld und Goldschmuck in der Höhe eines mittleren fünfstelligen Eurobetrages an eine bisher unbekannte Frau übergeben. In Niederösterreich waren eine Woche zuvor einer 83-Jährigen aus Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) Bares und Golddukaten in ähnlicher Höhe herausgelockt worden.
Neben der Warnung ruft das Landeskriminalamt Niederösterreich alle von derartigen Anrufen betroffenen Personen zu besonderer Vorsicht auf. "Hinterfragen Sie die Identität des Anrufers, fragen Sie um eine Rückrufnummer des Anrufers und versuchen Sie vor weiteren Handlungen mit dem vom Anrufer genannten Angehörigen selbst in Kontakt zu treten. Im Zweifel beenden Sie das Gespräch und verständigen Sie die Polizei", raten die Ermittler.
Zusammenfassung
- Das Landeskriminalamt Niederösterreich warnt vor der Betrugsmasche "Medizintrick", bei der Telefonbetrüger als Ärzte oder Krankenhausmitarbeiter auftreten und hohe Geldsummen für angeblich lebenswichtige Behandlungen fordern.
- Seit März wurden österreichweit 18 vollendete Betrugsfälle mit einem Gesamtschaden von mindestens 1,2 Millionen Euro sowie 48 versuchte Fälle gemeldet, wobei mindestens vier Opfer aus Niederösterreich stammen.
- Die Polizei rät Betroffenen, die Identität des Anrufers zu hinterfragen, eine Rückrufnummer zu verlangen und im Zweifel das Gespräch zu beenden und die Polizei zu verständigen.