APA/HANDOUT

Viele Vermisste nach Kentern von Boot vor Floridas Küste

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Nach dem Kentern eines Bootes von mutmaßlichen Menschenschleppern rund 70 Kilometer östlich der Küste Floridas hat die Küstenwache bei ihrer Suche nach Dutzenden Vermissten eine Leiche geborgen. Es habe nun höchste Priorität, weiter nach Überlebenden zu suchen, sagte Jo-Ann F. Burdian von der Küstenwache am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. "Die Suchbedingungen sind heute sehr gut." 38 Menschen werden vermisst.

Die US-Küstenwache wurde nach eigenen Angaben am Dienstag (Ortszeit) alarmiert, nachdem ein "guter Samariter" einen Überlebenden geborgen hatte, der sich an das gekenterte Schiff klammerte. Dessen Angaben zufolge war das Boot auf der zu den Bahamas gehörenden Inselgruppe Bimini gestartet und dann in ein Unwetter geraten.

Das Boot sei daraufhin gekentert. "Nach Angaben des Überlebenden trug niemand eine Rettungsweste", erklärte die Küstenwache. Einsatzkräfte suchten mit Schiffen und aus der Luft nach möglichen weiteren Überlebenden. Die Suchaktion sollte in der Nacht fortgesetzt werden. Die Unglücksstelle befindet sich mehr als 70 Kilometer östlich von Fort Pierce, einer 220 Kilometer nördlich von Miami gelegenen Stadt.

Auf Twitter veröffentlichte die Küstenwache ein Foto des geretteten Mannes, der auf der Unterseite des gekenterten Bootes sitzt. Über das Boot erklärte die Küstenwache: "Es besteht der Verdacht, dass es sich um Menschenschmuggel handelt." Der Überlebende wurde in ein Krankenhaus gebracht und wegen Dehydrierung und Sonnenbrand behandelt, wie die Küstenwache mitteilte.

Bimini ist die am weitesten westlich gelegene Inselgruppe der Bahamas - und liegt damit dem US-Festland am nächsten. Die Bahamas sind als Zwischenstation von Schlepperbanden bekannt, die Flüchtlinge und Migranten in die USA bringen wollen.

Erst am Freitag waren 32 Menschen gerettet worden, nachdem ein Boot etwa acht Kilometer westlich von Bimini gekentert war, wie die US-Küstenwache und Sicherheitskräfte der Bahamas bekannt gaben. Die US-Küstenwache twitterte, dass ihre Schiffe in den Gewässern um Haiti, Puerto Rico und den Bahamas patrouillieren würden.

Die US-Behörden stellten in den vergangenen Monaten eine Zunahme der Migration vor allem aus Kuba auf dem Seeweg fest, nachdem es dort im Juli zu zahlreichen Demonstrationen gekommen war. Daneben halten sich auf den Bahamas nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) etwa 20.000 bis 50.000 Haitianer illegal auf. Haiti gilt als ärmstes Land des amerikanischen Kontinents. Naturkatastrophen, organisierte Kriminalität und das Fehlen staatlicher Strukturen prägen das Leben der Menschen.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Kentern eines Bootes von mutmaßlichen Menschenschleppern rund 70 Kilometer östlich der Küste Floridas hat die Küstenwache bei ihrer Suche nach Dutzenden Vermissten eine Leiche geborgen.
  • Es habe nun höchste Priorität, weiter nach Überlebenden zu suchen, sagte Jo-Ann F. Burdian von der Küstenwache am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.
  • "Nach Angaben des Überlebenden trug niemand eine Rettungsweste", erklärte die Küstenwache.