Verwüstung und Tote durch Sturm im Urlaubsparadies Kap Verde
Nach Angaben des örtlichen Katastrophenschutzrats fielen am Montag innerhalb von nur fünf Stunden 193 Millimeter Niederschlag. In der Regel fallen laut dem britischen Nationalen Wetterdienst auf dem Archipel im August im Durchschnitt lediglich 15 Millimeter Regen.
Rettungskräfte suchten am Donnerstag weiter nach Dutzenden Vermissten. Polizei und Militär unterstützen die Hilfs- und Bergungsarbeiten. Auf den drei betroffenen Inseln seien Häuser und Straßen zerstört worden, Brücken eingestürzt und mehrere Stadtviertel überflutet worden. Premierminister José Ulisses Correia e Silva kündigte die Einrichtung eines Krisenkabinetts an, um Hilfsmaßnahmen zu beschleunigen.
Die Weltbank stellte laut Correia e Silva zehn Millionen Dollar (8,55 Millionen Euro) für den Wiederaufbau zur Verfügung. Die Regierung rief zudem eine zweitägige Staatstrauer aus. Portugal entsendete laut der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa ein Marineschiff zur humanitären Hilfe auf die Kapverden.
Die zehn Kap-Verde-Inseln mit insgesamt knapp einer halben Million Einwohnern sind aufgrund ihres warmen Klimas und weiter Sandstrände ein beliebtes Reiseziel. Neben der kulturellen Vielfalt gilt der Archipel im Atlantik vor der Westküste Afrikas auch als Tauchparadies.
Zusammenfassung
- Nach schweren Überschwemmungen durch Tropensturm 'Erin' auf den Kapverden wurden mindestens acht Menschen getötet und rund 1.500 Einwohner obdachlos.
- Innerhalb von fünf Stunden fielen 193 Millimeter Niederschlag auf den Inseln São Vicente, Santo Antão und São Nicolau – im August sind dort normalerweise nur 15 Millimeter üblich.
- Die Weltbank stellt zehn Millionen Dollar für den Wiederaufbau bereit, während Polizei, Militär und ein portugiesisches Marineschiff die Hilfsmaßnahmen unterstützen.