Prozess wegen Mordes an US-Versicherungschef ab 1. Dezember
In seiner Entscheidung hielt der Richter fest, dass die Staatsanwaltschaft keine ausreichenden Beweise für vorsätzlichen Mord und eine "Terror"-Tat vorgelegt habe. Die übrigen Anklagepunkte, darunter "second-degree murder", also in etwa Totschlag, hätten aber weiter Bestand.
M. ist angeklagt, am 4. Dezember 2024 in Manhattan den Chef des Krankenversicherungskonzerns UnitedHealthcare, Brian Thompson, auf offener Straße erschossen zu haben. Er soll auf den 50-Jährigen mehrere Schüsse mit einer Pistole mit Schalldämpfer abgegeben und danach auf einem Fahrrad geflohen sein.
Die Tat hatte nicht nur Entsetzen ausgelöst, sondern auch eine Serie hasserfüllter Kommentare in Online-Netzwerken über US-Krankenversicherer. Den Konzernen wurde vorgeworfen, sich auf Kosten der Patienten zu bereichern. Wegen der Gewalttat feierten einige M. gar als Helden. Die Ermittler fanden nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass der IT-Techniker aus Hass auf das US-Gesundheitssystem gehandelt haben könnte.
Am Dienstag versammelten sich vor und in dem Gerichtsgebäude in Manhattan Unterstützer von M., darunter viele junge Frauen. Bei einer Verurteilung vor dem Gericht des Bundesstaates New York droht ihm lebenslange Haft, bei einem weiteren Verfahren vor einem Bundesgericht könnte er zum Tode verurteilt werden.
In den USA wurden in den vergangenen Monaten eine Reihe mutmaßlich politisch motivierter Gewalttaten verübt. So wurde im April ein Brandanschlag auf die Residenz des Gouverneurs des demokratisch regierten US-Bundesstaats Pennsylvania, Josh Shapiro, verübt. Im Juni wurden die Demokratin Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses im Bundesstaat Minnesota, und deren Ehemann erschossen. Am Mittwoch wurde der ultrarechte Influencer Charlie Kirk, ein wichtiger Unterstützer von US-Präsident Donald Trump, bei einer Diskussionsveranstaltung in Utah erschossen.
Zusammenfassung
- Am 1. Dezember beginnt in New York der Prozess gegen den 27-jährigen Luigi M., der beschuldigt wird, am 4. Dezember 2024 den 50-jährigen Chef des Krankenversicherungskonzerns UnitedHealthcare, Brian Thompson, erschossen zu haben.
- Die Staatsanwaltschaft konnte keine ausreichenden Beweise für vorsätzlichen Mord und eine Terror-Tat vorlegen, der Anklagepunkt 'second-degree murder' bleibt jedoch bestehen.
- Als mögliches Motiv gilt laut Ermittlern Hass auf das US-Gesundheitssystem; bei einer Verurteilung drohen Luigi M. lebenslange Haft oder bei einem Bundesgerichtsverfahren sogar die Todesstrafe.