Vermieter der Familie in Abschiebung: Polizisten brachen Tür auf und verwüsteten mein Haus

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"Ich dachte, in Österreich macht die Polizei sowas nicht", ist Vermieter Martyn Park (74) schockiert. Die Polizei brach seine Tür auf, verwüstete sein Haus und holten um 5.15 Uhr die Mutter und ihre Kinder aus dem Haus. Anschließend gaben sich acht Polizisten vor dem Haus "High-Fives".

Bewohner aus Haslach sind nach Wien vor das Schubhaftzentrum in Simmering gekommen, um gegen die Abschiebung der Familie Lopez zu protestieren. Die Mutter ist Köchin und Mesnerin, die Tochter frisch ausgebildete Pflegerin, die laut Haslachs Bürgermeister sofort zu arbeiten beginnen könnte, der 15-jährige Sohn im letzten Pflichtschuljahr. Die gut integrierte Familie abzuschieben ist laut dem Geschäftsführer der Volkshilfe Erich Fenninger sozial und wirtschaftlich absurd und kostet die Republik "Unmengen von Geld".

"Stand in Unterhose vor den Polizisten"

Vor dem Abschiebezentrum ist auch der 74-jährige Martyn Park, bei dem die Familie Lopez wohnt. PULS 24 erzählt er, wie die Polizei um 5.15 Uhr morgens seine Tür aufbrach. Erst habe er geglaubt, auf der Straße sei ein Feuer ausgebrochen, als es an der Tür läutete. Er habe Papiere sehen wollen, die die Polizisten berechtigen, in sein Haus einzudringen. Wir brauchen keine, sollen die Polizisten ihm gesagt haben. Der Grund, warum er ihnen erst die Tür vor der Nase zumachen konnte, sei, weil die Beamten geschockt gewesen seien, einen 74-Jährigen in seiner Unterwäsche zu sehen, statt der indischen Familie. 

Acht Polizisten gaben sich "High-Fives"

"Sie haben das ganze Haus auf den Kopf gestellt, sie haben die Bettwäsche durchwühlt und ein Chaos hinterlassen, das hat mich schockiert. Ich dachte, in Österreich macht die Polizei sowas nicht", erzählt Park. Ihn hätten sie immer wieder gedrängt zu verraten, wo die Lopez' sind. "Sie haben sie in ein großes Auto gesetzt und mitgenommen. Als das Auto weggefahren ist, haben sich die restlichen acht Polizisten High-Fives gegeben." Das mache ihn wütend. "Ich meine, acht Polizisten, warum das alles? Diese Person hat nichts verbrochen. Sie ist nicht jemand, der abhaut. Ihr Name steht auf dem Türschild. Sie wussten, wo sie wohnt. Sie hätten eine Polizistin schicken können." 

"Die Familie hoffte auf ein besseres Leben"

David Albrich, Sprecher der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, über die Abschiebung der indischen Familie.

ribbon Zusammenfassung
  • "Ich dachte, in Österreich macht die Polizei sowas nicht", ist Vermieter Martyn Park (74) schockiert.
  • Die Polizei brach seine Tür auf, verwüstete sein Haus und holten um 5.15 Uhr die Mutter und ihre Kinder aus dem Haus.
  • Anschließend gaben sich acht Polizisten vor dem Haus "High-Fives".