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Vergewaltigungsprozess gegen 22-Jährigen in Villach vertagt

Heute, 14:25 · Lesedauer 2 min

Am Klagenfurter Landesgericht ist am Donnerstag ein Schöffenverfahren gegen einen 22-jährigen Kosovo-Albaner wegen Vergewaltigung begonnen worden. Ihm wird vorgeworfen, eine 14-Jährige im vergangenen Juli vergewaltigt zu haben. Der Angeklagte bekannte sich nicht schuldig und sprach von einvernehmlichem Geschlechtsverkehr.

Der 22-Jährige war als Arbeiter für den Aufbau beim Villacher Kirchtag beschäftigt und sei dort in einem Wohncontainer untergebracht gewesen. Gemeinsam mit einigen Kollegen seien sie dort auf eine Gruppe Mädchen getroffen, in der auch die damals 14-Jährige gewesen sei. Staatsanwältin Daniela Matschning wirft dem Angeklagten vor, er habe sie zu Oralverkehr gezwungen. Der 22-Jährige und sein Verteidiger Matthias Berchtold sprechen davon, dass alles einvernehmlich gewesen sei.

Verständigen konnten die beiden sich nicht direkt, ein Kollege des Angeklagten habe übersetzt. Der Angeklagte, er wurde aus der U-Haft vorgeführt, habe sich mit der Betroffenen im Wohncontainer auch nicht unterhalten können, sagt er. Zudem habe er gesagt, er sei verheiratet und habe ein Kind. "Bullshit", kommentiert das eines der Mädchen, die mit der 14-Jährigen bei dem Container war. Der Angeklagte habe davon gesprochen, dass er 18 Jahre alt sei, das Alter der Mädchen sei vor dem Vorfall nicht Thema gewesen. Die Betroffene selbst, sie ist derzeit in einem Internat in Nigeria und wurde zugeschaltet, sprach vor Gericht davon, dass sie sich gewehrt habe. Erst als ein Kollege des Angeklagten die Türe zu dem Zimmer öffnete, habe sie flüchten können. Die Verteidigung allerdings beharrte darauf, dass die Türe immer offen war.

Schmerzengeld gefordert

Der Kollege, der die Türe geöffnet haben soll, konnte am Donnerstag nicht einvernommen werden, die Verhandlung wurde daher vertagt. Die 14-Jährige schloss sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligte mit einer Schmerzengeldforderung von 2.000 Euro an. Dem Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

(S E R V I C E - Sollten Sie selbst von sexualisierter Gewalt betroffen sein oder Betroffene im Umfeld haben, können Sie sich an den "Bund Autonome Frauenberatungsstellen bei sexueller Gewalt" wenden. Die Fachstelle in Ihrer Nähe finden Sie unter https://www.sexuellegewalt.at/. In Kärnten kann man sich an die Frauenberatung Belladonna wenden, Tel.: 0463/511248)

Zusammenfassung
  • Am Landesgericht Klagenfurt begann am Donnerstag der Prozess gegen einen 22-jährigen Kosovo-Albaner, dem vorgeworfen wird, im Juli 2023 eine 14-Jährige vergewaltigt zu haben.
  • Während die Staatsanwaltschaft von erzwungenem Oralverkehr spricht, bestreitet der Angeklagte die Tat und behauptet, der Geschlechtsverkehr sei einvernehmlich gewesen.
  • Die Verhandlung wurde vertagt, da ein wichtiger Zeuge nicht befragt werden konnte; das mutmaßliche Opfer fordert 2.000 Euro Schmerzengeld und dem Angeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft.