APA/HANS PUNZ

Verdacht auf Betrug im Hotel Sacher: Eine Million Euro weg

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Eine Mitarbeiterin des Hotel Sacher soll sich selbst Geld auf ihr Konto überwiesen haben, um ihren Sohn zu finanzieren. Die Schadenssumme soll über eine Million Euro betragen.

Am kommenden Dienstag muss sich eine frühere Mitarbeiterin des Wiener Nobelhotels Sacher wegen Untreue vor Gericht verantworten. Neun Monate lang soll sie sich regelmäßig Geld vom Geschäftskonto des Unternehmens auf ihre eigenen Konten überwiesen haben. Sie steht im Verdacht, mehr als eine Million Euro auf diesem Weg veruntreut zu haben. 

Im Ermittlungsverfahren zeigte sich die Frau geständig. Sie soll ausgesagt haben, dass sie mit dem Geld ihren Sohn unterstützen wollte. Dieser lebte über seinen Verhältnissen und bat seine Mutter, ihm finanziell auszuhelfen. Dabei dürfte er seine Mutter angelogen haben. Er soll behauptet haben, mehreren Personen Geld zu schulden und wegen seiner Schulden deshalb bedroht zu werden.

Sechs Überweisungen von Firmenkonto

Die Angeklagte begann deshalb im April 2020 damit, sich Gelder vom Geschäftskonto des Hotels auf ihre Privatkonten zu überwiesen. Sie tätigte insgesamt sechs solcher Transaktionen mit einer Gesamtsumme von 1.076.850,29 Euro. Auch ihre Tochter soll sie aus schlechtem Gewissen heraus finanziell unterstützt haben.

Die Bank des Hotels bemerkte die Unregelmäßigkeiten im Jänner 2021 und informierte die Geschäftsleitung. Nachdem die 49-Jährige ihr Fehlverhalten eingestand, wurde das Dienstverhältnis einvernehmlich aufgelöst. Außerdem wurde mit der langjährigen Mitarbeiterin - sie war über 30 Jahre beim Hotel Sacher angestellt - eine vollständige Rückzahlung der Schadenssumme vereinbart.  

Der Staatsanwaltschaft kam das Schuldeingeständnis der Frau zu spät und erhob deshalb Anklage. Ihr droht eine Freiheitsstrafe von einem bis zu 10 Jahren.

ribbon Zusammenfassung
  • Am kommenden Dienstag muss sich eine frühere Mitarbeiterin des Wiener Nobelhotels Sacher wegen Untreue vor Gericht verantworten. 
  • Neun Monate lang soll sie sich regelmäßig Geld vom Geschäftskonto des Unternehmens auf ihre eigenen Konten überwiesen haben.
  • Sie steht im Verdacht, mehr als eine Million Euro auf diesem Weg veruntreut zu haben. 
  • Im Ermittlungsverfahren zeigte sich die Frau geständig. Sie soll ausgesagt haben, dass sie mit dem Geld ihren Sohn unterstützen wollte.
  • Dieser lebte über seinen Verhältnissen und bat seine Mutter, ihm finanziell auszuhelfen.
  • Die Bank des Hotels bemerkte die Unregelmäßigkeiten im Jänner 2021 und informierte die Geschäftsleitung. Ihr droht eine Freiheitsstrafe von einem bis zu 10 Jahren.