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U-Haft für rabiate Wiener Pensionistin nach Hundeabnahme

Heute, 12:35 · Lesedauer 2 min

Das Wiener Landesgericht hat über jene Pensionistin die U-Haft verhängt, die am Montag mit erheblicher Gewalt auf Polizeibeamte losgegangen sein soll, die ihr ihren Hund abnehmen wollten, nachdem dieser in der Innenstadt einen Zwergspitz totgebissen hatte. Wie Gerichtssprecher Christoph Zonsics-Kral auf APA-Anfrage mitteilte, wurde einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft Folge gegeben. Das Landesgericht geht bei der 66-Jährigen von Tatbegehungsgefahr aus.

Gegen die Hundebesitzerin wird wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung ermittelt. Sie hatte sich bei dem Polizeieinsatz in der Rotenturmstraße heftig zur Wehr gesetzt, als ihr der geliebte Vierbeiner weggenommen wurde. Einem Beamten wollte sie sogar in den Arm beißen. Daraufhin wurde sie festgenommen.

In weiterer Folge stellte sich heraus, dass die 66-Jährige mit einem Hundehalteverbot belegt war und den Samojeden gar nicht besitzen hätte dürfen, der den Zwergspitz am 17. August in einer Hundezone in der Innenstadt per Nackenbiss ins Jenseits befördert hatte. Samojeden - eine nordische Hunderasse - wurden ursprünglich als Arbeits- und Schlittenhunde eingesetzt. Aufgrund ihrer Bestimmung ist ihre Haltung mit hohen Anforderungen verbunden.

Die Frage, ob die Hundebesitzerin dem gewachsen war, liegt insofern nahe, als sie bereits in der Vergangenheit bissige Hunde gehalten hatte. Vor allem aber ist sie bereits einschlägig gerichtlich vorbestraft und ging während einer offenen Probezeit auf die Polizei los. Nun muss sie den Widerruf der über sie verhängten Bewährungsstrafe befürchten.

Der U-Haft-Beschluss ist vorerst für 14 Tage rechtswirksam. Nächster Haftprüfungstermin ist der 10. September. Der beißwütige Samojede hatte erst mit Unterstützung der Polizeidiensthundeeinheit aus der Wohnung der 66-Jährigen befördert werden können. Er wurde ins Tierquartier gebracht.

Zusammenfassung
  • Das Wiener Landesgericht hat für eine 66-jährige Pensionistin 14 Tage U-Haft verhängt, nachdem sie bei einer versuchten Hundeabnahme gewaltsam auf Polizeibeamte losgegangen sein soll.
  • Ihr Samojede hatte am 17. August in einer Hundezone einen Zwergspitz mit einem Nackenbiss getötet, obwohl die Frau mit einem Hundehalteverbot belegt war.
  • Die nächste Haftprüfung findet am 10. September statt, während gegen die Frau wegen versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung ermittelt wird.