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30 Millionen Euro Beute bei Tresorcoup in Gelsenkirchen

Heute, 12:01 · Lesedauer 2 min

Nach einem Einbruch in eine Sparkasse in der deutschen Stadt Gelsenkirchen schätzen die Ermittler die Höhe der Beute auf etwa 30 Millionen Euro. Das würden erste grobe Schätzungen ergeben, teilte die Polizei am Dienstag mit. Rund 3.200 Schließfächer im Tresorraum waren aufgebrochen worden, die Geld, Schmuck und Gold enthielten. Bei einer Versicherungssumme von im Schnitt 10.000 Euro ergibt sich eine Summe von 30 Millionen Euro.

Die Polizei geht von mehr als 2.500 Geschädigten aus. Es dürfte sich um einen der größten Coups bei einem Einbruch in der deutschen Kriminalgeschichte handeln.

Der Einbruch war am Montag bekannt geworden, durch einen bei der Feuerwehr eingehenden Brandmeldealarm. Der oder die Bankräuber verschafften sich laut Polizei von einem Parkhaus aus Zugang zu der Bank und bohrten mit einem großen Bohrer ein Loch in den Tresorraum, durch das sie anschließend auch mit der Beute entkamen.

Zeugen hatten in der Nacht auf Sonntag mehrere Männer mit großen Taschen im Stiegenhaus des Parkhauses gesehen, wie die Polizei nun mitteilte. Beamte hätten bereits erste Videobilder gesichtet. Sie zeigen demnach einen schwarzen Audi RS 6, der Montagfrüh das Parkhaus verlässt - im Auto sitzen maskierte Täter. Die Kennzeichen des Autos waren zuvor in Hannover gestohlen worden.

Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Einbruch sei sehr professionell abgelaufen. "Da muss sehr viel Vorwissen beziehungsweise sehr viel kriminelle Energie hinter gesteckt haben, um das so zu planen und dann durchzuführen."

Besorgte Kunden versammeln sich vor Bank

Am Montag und auch am Dienstag versammelten sich rund 200 Kundinnen und Kunden der Sparkasse vor der Filiale. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtete, unter den Betroffenen seien offenbar zahlreiche türkische Kunden, die Gold oder goldenen Schmuck in den Schließfächern deponiert hatten. Etliche Opfer hätten den Polizeibeamten geschildert, dass ihre Verluste teils weit über dem Versicherungswert des jeweiligen Schließfachs der Sparkasse hinausgingen.

Die Polizei bat Kundinnen und Kunden, die mutmaßlich von dem Diebstahl in der Bankfiliale betroffen sind, sich zunächst an das Geldinstitut selbst zu wenden. Es sei nicht notwendig, dass einzelne Geschädigte eine Anzeige bei der Polizei erstatten. Bei der Sparkasse würden Personalien und Schäden aufgenommen und tagesaktuell an die Polizei übermittelt.

Zusammenfassung
  • Nach einem Einbruch in eine Sparkasse in Gelsenkirchen schätzt die Polizei die Beute auf rund 30 Millionen Euro, nachdem 3.200 Schließfächer aufgebrochen und Geld, Schmuck sowie Gold entwendet wurden.
  • Die Ermittler gehen von mehr als 2.500 Geschädigten aus, wobei viele Betroffene Verluste erlitten, die deutlich über der durchschnittlichen Versicherungssumme von 10.000 Euro pro Schließfach lagen.
  • Die Täter verschafften sich von einem Parkhaus aus Zugang zur Bank, bohrten ein Loch in den Tresorraum und entkamen laut Polizei sehr professionell mit der Beute, wobei Videobilder einen schwarzen Audi RS 6 mit gestohlenen Kennzeichen zeigen.