TU Wien sieht großes Potenzial für Straßenöffnungen in Wien

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Die rot-grüne Stadtregierung ist sich seit Tagen uneins, ob in Wien infolge der Corona-Einschränkungen Straßenzüge für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden sollen. Auch die Raumplanungsexperten der Technischen Universität Wien haben sich nun mit der Thematik beschäftigt. Ihr Fazit: In ganz Wien gibt es Gegenden, in denen eine derartige Maßnahme sinnvoll wäre.

Die rot-grüne Stadtregierung ist sich seit Tagen uneins, ob in Wien infolge der Corona-Einschränkungen Straßenzüge für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden sollen. Auch die Raumplanungsexperten der Technischen Universität Wien haben sich nun mit der Thematik beschäftigt. Ihr Fazit: In ganz Wien gibt es Gegenden, in denen eine derartige Maßnahme sinnvoll wäre.

Für die Studie haben Aggelos Soteropoulos und Robert Kalasek vom Institut für Raumplanung an der TU Wien die Straßenkarte der Bundeshauptstadt nach zwei Kriterien unter die Lupe genommen. Einerseits ging es darum, jene Straßen herauszufiltern, deren Gehsteige so schmal sind, dass der empfohlene Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter nicht eingehalten werden kann. Andererseits wurde geschaut, wo besonders viele Über-65-Jährige wohnen. Sie stellen bekanntlich eine Risikogruppe dar.

Das Resümee der Forscher: "In fast allen Bezirken gibt es kritische Punkte, an denen schmale Gehsteige und ein hoher Anteil der Altersgruppe 65 plus zusammentreffen", hieß es am Donnerstag. Solche Gebiete fänden sich sowohl in den Innenbezirken wie Landstraße oder Margareten als auch in den Außenbezirken wie Währing oder Donaustadt. "Besonders dort könnte eine Öffnung für Fußgängerinnen und Fußgänger helfen, den Sicherheitsabstand leichter einzuhalten und letztlich die Risikogruppe zu schützen", meinen die TU-Raumplaner.

Die Frage der Straßenöffnungen sorgt seit geraumer Zeit für Reibereien in der Wiener Stadtregierung. Vizebürgermeister Birgit Hebein (Grüne) will einige Straßenzüge in temporäre Begegnungszonen umwandeln. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich skeptisch gezeigt und konkretere Konzepte dazu gefordert. Schützenhilfe für ihre Parteifreunde in Wien kam zuletzt von der grünen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler. Sie schuf mittels StVO-Novelle die gesetzlichen Voraussetzungen dafür, einzelne Straßen temporär für Autos zu sperren und für Fußgänger zu öffnen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die rot-grüne Stadtregierung ist sich seit Tagen uneins, ob in Wien infolge der Corona-Einschränkungen Straßenzüge für Fußgänger und Radfahrer geöffnet werden sollen.
  • Auch die Raumplanungsexperten der Technischen Universität Wien haben sich nun mit der Thematik beschäftigt.
  • Ihr Fazit: In ganz Wien gibt es Gegenden, in denen eine derartige Maßnahme sinnvoll wäre.
  • Andererseits wurde geschaut, wo besonders viele Über-65-Jährige wohnen.