Texas
Trump bei Flutopfern: "Beste Surfer der Welt" hätten Angst
"Das war eine schreckliche Situation, aber wir wissen Ihre geleistete Arbeit sehr zu schätzen", sagte Trump im Gebiet Kerr County vor Rettungskräften und Helfern.
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Er verglich die Fluten mit einer "gigantischen Welle im Pazifischen Ozean, bei der die besten Surfer der Welt Angst hätten, darauf zu surfen".
"Handeln, damit so etwas nie wieder passiert"
Kritik daran, dass die Behörden vor Ort Betroffene womöglich zu spät gewarnt hätten, wies der Republikaner zurück. Trump wurde bei dem Besuch von seiner Frau Melania begleitet.
Infolge der Sturzflut-Katastrophe in Texas kamen rund 120 Menschen ums Leben. Dutzende Menschen gelten noch als vermisst.
"Wir handeln, damit so etwas nie wieder passiert", sagte Trump beim Lokalaugenschein. Er betonte, dass die Küstenwache 169 Kinder im betroffenen Ferienlager gerettet habe.
Trump hatte die Sturzflut als Jahrhundertkatastrophe bezeichnet. Vor seinem Abflug aus Washington hatte der Präsident betont, er werde mit "einigen der großartigen Familien der Flutopfer" zusammentreffen.
Nach heftigen Regenfällen war in der Nacht auf Freitag vergangener Woche der Wasserstand des texanischen Flusses Guadalupe meterhoch angestiegen. In der beliebten Ferienregion hatten am verlängerten Wochenende des US-Nationalfeiertags viele Menschen am Flussufer gecampt. Unter den Opfern sind zahlreiche Kinder, die an Ferienlagern teilnahmen. Sie wurden im Schlaf von den Wassermassen überrascht.
Kritik an Behörden wegen fehlender Warnungen
Seitdem wird in den USA darüber diskutiert, wer für die verheerenden Folgen der Katastrophe verantwortlich ist. Das Weiße Haus wies Medienberichte als "Lüge" zurück, von Trump angeordnete Kürzungen beim Nationalen Wetterdienst (NWS) spielten eine Rolle.
Viele Experten sehen die Hauptverantwortung bei den örtlichen Behörden, die Unwetter-Warnungen nicht rechtzeitig weitergaben.
Kurz vor dem Trump-Besuch konzentrierte sich die Debatte auf die nationale Katastrophenschutzbehörde Fema, die Trumps Heimatschutzministerin Kristi Noem unterstellt ist. Der US-Sender CNN berichtete, Bundeshilfen für Texas seien erst 72 Stunden nach der Flut angelaufen. Noem sprach dagegen von "schnellen und effizienten" Hilfen.
First Lady Melania trägt Armband aus Sturzflut-Camp
Melania Trump bekam bei ihrem Besuch im Sturzflut-Gebiet an der Seite ihres Ehemanns ein besonderes Geschenk. Die First Lady, die eine tief ins Gesicht gezogene dunkle Baseballkappe trug, zeigte ein Armband und sagte: "Ich habe wunderbare junge Frauen getroffen. Sie schenkten mir dieses besondere Armband aus dem Camp zu Ehren all der kleinen Mädchen, die ihr Leben verloren haben."
Melania begleitete US-Präsident Trump in das Katastrophengebiet. Sie sagte: "Mein tiefes Mitgefühl gilt allen Eltern, die wunderbare junge Seelen verloren haben." Und: "Wir trauern mit Ihnen. Unsere Nation trauert mit Ihnen." Die First Lady versprach, wieder in die Katastrophenregion zu kommen. Dass Melania Trump im tagespolitischen Geschäft ihres Mannes einen aktiven Part an seiner Seite übernimmt, ist eher selten.
Zusammenfassung
- Bei den Sturzfluten in Texas kamen rund 120 Menschen ums Leben, während Dutzende weiterhin vermisst werden und 169 Kinder von der Küstenwache aus einem Ferienlager gerettet wurden.
- US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania besuchten das Katastrophengebiet, sprachen Helfern und Betroffenen ihr Beileid aus und betonten, dass Maßnahmen ergriffen werden, um solche Katastrophen künftig zu verhindern.
- Die Debatte um die Verantwortlichkeit konzentriert sich auf lokale Behörden und die Geschwindigkeit der Bundeshilfen, wobei Experten insbesondere eine zu späte Weitergabe von Unwetterwarnungen kritisieren.