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Trübster Juli seit 1979 brachte wenig Sonne und viel Regen

01. Aug. 2025 · Lesedauer 2 min

Hitze gab es im Juli 2025 vor allem nur zu Beginn: Die Geosphere-Monatsbilanz vom Freitag weist ihn als den trübsten seit 1979 und einen der 15 trübsten seit Beginn der Sonnenschein-Messreihe im Jahr 1925 aus. "In der österreichweiten Auswertung brachte der Juli 2025 um 42 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel. Damit war das der nasseste Juli seit 2012 und einer der fünf nassesten seit 1961", resümierte Geosphere-Klimatologe Alexander Orlik.

Das führte bei den Sonnenstunden zu einem Einbruch, sie fielen um 27 Prozent geringer als im vieljährigen Mittel aus. Als Ursache wurden die immer wieder von Westen oder Nordwesten her über Österreich ziehenden Tiefdruckgebiete genannt. Die daraus resultierenden Niederschläge sorgten in Bregenz für einen neuen Regenrekord. So wurden in Vorarlbergs Landeshauptstadt 401 Millimeter verzeichnet, womit der Juli-Regenrekord mit 394 Millimeter im Jahr 1955 übertroffen wurde - das waren rund 120 Prozent mehr als im vieljährigen Durchschnitt.

Insgesamt waren die niederschlagsreichen Wetterverhältnisse in Vorarlberg, Tirol und Salzburg besonders ausgeprägt: Hier fiel an durchschnittlich 25 Tagen Niederschlag, im vieljährigen Mittel sind es 18 Tage. Dabei summierte sich in Vorarlberg eine Regenmenge von durchschnittlich 341 mm, in Tirol 238 mm und in Salzburg 269 mm, was einer Abweichung zum Klimamittel von 63, 39 bzw. 46 Prozent entspricht. Jedoch gab es in ganz Österreich deutlich mehr Regen als in einem durchschnittlichen Juli.

Die Hitze schlug heuer nur zu Monatsbeginn zu: Am 3. Juli wurde an rund 130 Wetterstationen der Monatshöchstwert erreicht. Die Temperaturen bewegten sich insgesamt in zu warmen oder zu kühlen Phasen und in Summe lag der Juli 2025 so in etwa im Bereich des Durchschnitts der jüngeren Vergangenheit (Klimaperiode 1991 bis 2020), mit einer Abweichung von minus 0,2 Grad im Tiefland Österreichs und minus 0,6 Grad auf den Bergen. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961 bis 1990 war der Juli 2025 sogar relativ warm und lag im Tiefland um 1,5 Grad über dem Durchschnitt und auf den Bergen um 1,0 Grad.

Mit der geringsten Anzahl seit über zehn Jahren fiel die Bilanz bei den Sommertagen (mindestens 25 Grad) bescheiden aus, so die Geosphere. Unterhalb von 500 Meter Seehöhe gab es in Österreich im Juli 2025 durchschnittlich 17 davon und somit 15 Prozent weniger als im vieljährigen Mittel, was wiederum dem geringsten Juli-Wert seit 2014 entspricht. In Höhenlagen von 500 bis 1.000 Meter Seehöhe waren es nur elf Sommertage, 21 Prozent weniger als im vieljährigen Mittel und somit der geringste Juli-Wert seit 2011.

Zusammenfassung
  • Der Juli 2025 war laut Geosphere der trübste seit 1979, mit 27 Prozent weniger Sonnenstunden und 42 Prozent mehr Niederschlag als im vieljährigen Mittel.
  • In Bregenz wurde ein neuer Juli-Regenrekord mit 401 Millimetern aufgestellt, während Vorarlberg, Tirol und Salzburg besonders viele Regentage und deutlich überdurchschnittliche Regenmengen verzeichneten.
  • Die Zahl der Sommertage lag mit durchschnittlich 17 unterhalb von 500 Metern Seehöhe um 15 Prozent unter dem Mittel und damit auf dem niedrigsten Stand seit 2014.