Tierschützer-Kritik nach Verlegung von italienischer Bärin
"Wieder einmal hat die Provinz Trient still und heimlich alles im Alleingang entschieden - ohne jemanden anzuhören, am allerwenigsten die Tierschutzverbände - und einzig ihre eigenen politisch-administrativen Interessen verfolgt. Ich hoffe, dass die betagte Bärin 'JJ4', die zwar schuldig, aber offensichtlich nicht verantwortlich für den tragischen Tod des jungen Joggers ist, ihre verbleibende Zeit im deutschen Tierheim besser verbringen kann als im 'Gefängnis' im Trentino, wo ich sie selbst besuchen konnte", erklärte Ex-Tourismusministerin und Parlamentarierin Michela Vittoria Brambilla.
"Wir hatten eine Lösung in Rumänien vorgeschlagen. Doch der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti und seine Administration wollten sich nur schnellstmöglich und ohne Einbindung der verhassten Tierschützer eines Skandalobjekts entledigen, das sogar zu einem heiklen Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof geführt hatte. Gesagt, getan", so Brambilla, Präsidentin einer Parlamentariergruppe für Tierrechte und Umweltschutz sowie der italienischen Liga für den Schutz der Tiere und der Umwelt, in einer Stellungnahme.
Auch der Verband "Verdiambiente e società" kritisierte, dass die Trentiner Behörden die Bärin nach Deutschland verlegt haben, ohne Tierschutzorganisationen zu kontaktieren. "Wir begreifen diese Position gegenüber Verbänden, die sich stets für das Wohlbefinden der Tiere einsetzen, nicht", kommentierte die Sprecherin des Verbands, Maria Teresa Corsi, in einer Presseaussendung.
Die Bärin war nach einer mehrstündigen Fahrt aus dem italienischen Trentino am frühen Sonntag in dem Park in Bad Rippoldsau-Schapbach angekommen. Vor der Abfahrt hatte man sie betäubt, um sie in die Transportbox zu hieven. Die Reise ging jedoch erst los, nachdem "JJ4" wieder zu sich gekommen war. Zwischenfälle gab es nicht, auch befürchtete Proteste von Tierschützern blieben aus. Das Datum des monatelang geplanten Abtransportes war aus Sicherheitsgründen bis zuletzt geheim gehalten worden.
Zusammenfassung
- Der Transport von 'JJ4' erfolgte ohne Zwischenfälle oder Proteste, das genaue Datum wurde aus Sicherheitsgründen geheim gehalten, und der Fall hatte zuvor zu einem Rechtsstreit vor dem Europäischen Gerichtshof geführt.