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Polizeieinheit gegen aggressive Affen in Thailand gegründet

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Um zahlreiche aggressive Affen unter Kontrolle zu bringen, gibt es in der thailändischen Provinz Lop Buri nun eine eigene Polizeieinheit.

Diese sei seit Montag auf den Straßen der zentral gelegenen Region im Einsatz und auf Anweisung des örtlichen Polizeichefs Apirak Vetkanchana eingerichtet worden, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" am Donnerstag in Berufung auf die Behörden. Die Beamten seien mit Schleudern ausgestattet worden, um die Primaten im Zaum zu halten, hieß es.

Zuvor mit Betäubungspfeilen auf Makaken geschossen

Die Methode ist neu und funktioniert den Angaben zufolge besser als die bisherige Technik, bei der die Polizei mit Betäubungspfeilen auf die Makaken geschossen hatte. Denn die Affen waren dabei erst nach einigen Minuten sediert und schafften es häufig noch, auf Häuserdächer zu fliehen. Vor allem wurden aber Käfige mit Ködern aufgestellt, mit denen in wenigen Tagen bereits mehr als 20 Exemplare gefangen werden konnten.

Plötzliche Attacken auf Menschen

Die Provinz Lop Buri und ihre gleichnamige Hauptstadt liegen etwa 140 Kilometer von Bangkok entfernt und sind berühmt für ihre große Makaken-Population. Die Affen werden in Thailand durch den Wildlife Conservation and Protection Act geschützt.

Die Tiere bereiten den Bürger:innen schon länger Sorgen - zuletzt war es aber zu extrem vielen Zwischenfällen mit den Tieren gekommen, die immer aggressiver vorgehen und Menschen auch verletzen können.

Anrainer:innern erzählten Medien, dass Menschen plötzlich auf der Straße angegriffen würden und die Tiere ihnen alle möglichen Gegenstände entrissen. "Manchmal stehlen sie Schülern ihre Mobiltelefone", erzählte Boonmee Phaeju, eine Schneiderin aus Lop Buri. "Ich bin ihnen nachgelaufen, aber ich konnte nichts tun, weil die Affen in Windeseile auf ein Gebäude geklettert sind."

5.700 Makaken in der Provinz

Die gefangenen Affen sollen zunächst in einer Wildtierklinik untersucht werden. Was danach mit ihnen geschieht, war noch unklar. Die Behörden suchten nach einer langfristigen Lösung, etwa die Unterbringung in einem Zoo, hieß es. Laut einer aktuellen Erhebung lebten 2023 mehr als 5.700 Makaken in der Provinz.

Entschädigung für Tierangriff

Der Minister für natürliche Ressourcen und Umwelt, Patcharawat Wongsuwan, hatte zuvor eine Entschädigung für Menschen genehmigt, die von wilden Tieren, darunter Affen, angegriffen werden. Die Entschädigung wurde auf 100.000 Baht (zirka 2.538 Euro) für jeden Fall von Tod, Lähmung oder Verlust beider Augen, Arme oder Beine festgesetzt. Für den Verlust eines Auges, Arms oder Beins wurde ein Betrag von 50.000 (zirka 1.268 Euro) bestimmt. 

Die Entschädigung für andere Verletzungen wird auf 30.000 Baht begrenzt. Die Verletzten erhalten außerdem bis zu ihrer Genesung eine tägliche Entschädigung von bis zu 300 Baht (zirka 8 Euro) für einen Zeitraum von bis zu 180 Tagen.

ribbon Zusammenfassung
  • Um zahlreiche aggressive Affen unter Kontrolle zu bringen, gibt es in der thailändischen Provinz Lop Buri nun eine eigene Polizeieinheit.
  • Die Beamten seien mit Schleudern ausgestattet worden, um die Primaten im Zaum zu halten, berichtete die Zeitung "Bangkok Post".
  • Zudem wurden noch Käfige mit Ködern aufgestellt, mit denen in wenigen Tagen bereits mehr als 20 Exemplare gefangen werden konnten.
  • Die Provinz beherbergt über 5700 Makaken, die durch Gesetz geschützt sind.