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Südkorea ohne heimische Neuinfektion - Viele Länder lockern

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Nach China vermeldet auch Südkorea einen Durchbruch in der Eindämmung des Coronavirus: Erstmals seit dem Höhepunkt der Epidemie im Februar ist am Donnerstag von der staatlichen Seuchenkontrollbehörde (KCDC) keine neue heimische Ansteckung in dem asiatischen Land bestätigt worden. Es habe lediglich vier neue Fälle gegeben, die aber allesamt aus dem Ausland "importiert" worden seien.

Nach China vermeldet auch Südkorea einen Durchbruch in der Eindämmung des Coronavirus: Erstmals seit dem Höhepunkt der Epidemie im Februar ist am Donnerstag von der staatlichen Seuchenkontrollbehörde (KCDC) keine neue heimische Ansteckung in dem asiatischen Land bestätigt worden. Es habe lediglich vier neue Fälle gegeben, die aber allesamt aus dem Ausland "importiert" worden seien.

Damit lag die Zahl der Infizierten in Südkorea bei 10.765. Bisher waren 247 Menschen am Coronavirus verstorben. Der Umgang des südostasiatischen Landes mit dem Coronavirus findet weltweit Beachtung. Anders als die meisten anderen Länder setzte Südkorea nämlich nicht auf soziale Distanzierung und ein rigoroses Herunterfahren des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens, sondern auf massive Testungen und die Isolierung bestätigter Fälle.

Etwa die Hälfte der Länder in Europa lockerte indes nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ihre strikten Maßnahmen. 44 Staaten in der europäischen Region seien mit teilweisen oder vollständigen Bewegungsbeschränkungen gegen die Corona-Pandemie vorgegangen, sagte der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge. 21 dieser Länder hätten mittlerweile damit begonnen, einige diese Maßnahmen in unterschiedlichem Maße wieder zu lockern. Elf weitere planten dies in den kommenden Tagen.

Ein effektiver Impfstoff gegen das Coronavirus liegt nach Ansicht des Europa-Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) indessen noch in weiter Ferne. "Impfstoffe, die sich bereits in Versuchen befinden, mögen diejenigen sein, die die meiste Aufmerksamkeit erhalten und den größten Optimismus erzeugen", sagte WHO-Impfexperte Adam Finn am Donnerstag. Wie bei einem Pferderennen sei das Pferd mit dem besten Start aber nicht zwingend das Pferd, das das Rennen auch beenden könne, sagte Finn. "Und hier sind wir nicht so sehr am Gewinner interessiert als daran, wie viele Pferde wir bis zur Ziellinie bringen können."

In Deutschland sollen die derzeitigen Beschränkungen mindestens um eine Woche bis zum 10. Mai verlängert werden. Bis dahin solle das "wesentliche Paket" in Kraft bleiben, sagte Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) im Sender n-tv. Über weitere Öffnungsschritte wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten am 6. Mai entscheiden.

Bis Donnerstagvormittag wurden mehr als 159.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert (Vortag: mehr als 157.500 Infektionen). Mindestens 6.135 Infizierte sind bisher gestorben (Vortag: 6.056). Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts haben in Deutschland rund 123.500 Menschen die Infektion überstanden.

In Italien ist die Zahl der Toten mit einer Corona-Infektion am Donnerstag deutlich gesunken. 285 Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden gemeldet, am Mittwoch waren es noch 323 gewesen. Damit wurden 27.967 Todesopfer seit Beginn der Epidemie in Italien am 20. Februar verzeichnet. Die Zahl der aktiv Infizierten sank innerhalb von 24 Stunden von 104.657 auf 101.551, teilte der italienische Zivilschutz mit. Die Zahl der Genesenen stieg auf 75.945.

Der effektive Reproduktionsfaktor des SARS-Cov-2 in Italien liegt mittlerweile in allen Regionen des Landes unter eins. "Die Epidemiekurve sinkt in allen italienischen Regionen", sagte der Präsident von Italiens Oberstem Gesundheitsinstitut ISS, Silvio Brusaferro, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Rom.

Spanien meldet mit 268 weiteren Todesfällen so wenig Opfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus wie zuletzt vor fast sechs Wochen. Insgesamt erlagen damit bisher 24.543 Menschen dem Erreger, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte. Zuletzt seien 518 neue Infektionen registriert worden, womit sich insgesamt 213.435 Personen nachweislich angesteckt haben. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes sind indes immens: Die Wirtschaftskraft schrumpfte von Jänner bis März um einen Rekordwert von 5,2 Prozent im Vergleich zu den drei Monaten zuvor. Allein in der zweiten März-Hälfte gingen fast 900.000 Jobs verloren. Inzwischen geht die Regierung davon aus, dass das Schlimmste des Coronavirus-Ausbruchs überstanden ist und die Auflagen langsam wieder gelockert werden können.

In Russland stieg die Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus auf mehr als 1.000, die Zahl der offiziell diagnostizierten Infektionen liegt bei mehr als 100.000. Am schwersten betroffen sind Moskau und Umgebung sowie St. Petersburg. Aber auch in den Regionen, wo die Gesundheitsversorgung deutlich schlechter ist, breitet sich das Virus weiter aus. Präsident Wladimir Putin erklärte den April zum "arbeitsfreien Monat", um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die arbeitsfreie Zeit wurde inzwischen bis zum 11. Mai verlängert.

Die Bürger Serbiens sehen am "langen" Wochenende mit dem 1. Mai nun doch keiner coronabedingten 83-stündigen Ausgangssperre entgegen. Stattdessen ist ihnen das Verlassen ihrer Heime nur zwischen Donnerstag 18.00 Uhr und Samstag 5.00 Uhr untersagt. Das gab Präsident Aleksandar Vucic am Mittwochabend im staatlichen Fernsehen RTS bekannt. Ursprünglich hatte die Regierung eine Ausgangssperre von Donnerstag 18.00 Uhr bis zum kommenden Montag um 5.00 Uhr vorgesehen.

Auch dürfen die Menschen am Wochenende erstmals seit mehreren Wochen wieder tagsüber außer Haus gehen. Es gelte nunmehr nur noch eine nächtliche Ausgangssperre wie an Wochentagen, sagte Vucic. Außerdem kündigte er an, dass der Mitte März wegen der Corona-Pandemie ausgerufene Notstand nächste Woche aufgehoben werden könnte. Damit würden die Ausgangssperren zur Gänze entfallen. Bleiben würden Abstandsregeln und Versammlungsverbote.

ribbon Zusammenfassung
  • Es habe lediglich vier neue Fälle gegeben, die aber allesamt aus dem Ausland "importiert" worden seien.
  • Damit würden die Ausgangssperren zur Gänze entfallen.

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