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Südafrikanische Corona-Mutation in Tirol entdeckt

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Die südafrikanische Mutation des Coronavirus wurde bei sieben Personen in Tirol nachgewiesen. Das bestätigte der Leiter CoV-Einsatzstabs Elmar Rizzoli am Samstag.

Die südafrikanische Mutation (B.1.351) des Coronavirus ist in Tirol angekommen. Laut Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabs, wurde die Mutation bei fünf Personen im Zillertal nachgewiesen. Am Abend wurden zwei weitere bestätigte Fälle bekannt - einer in Innsbruck und einer im Bezirk Innsbruck-Land. Auch diese weisen Verbindungen zum Cluster im Zillertal auf, hieß es. Man habe von der AGES bereits am Freitag eine Bestätigung für die Mutation bekommen, wird er von orf.at zitiert. Zuerst hat der "Standard" darüber berichtet. Betroffen seien unter anderem Mitarbeiter der dortigen Seilbahnen, mittlerweile habe sich das Virus vor allem im vorderen Zillertal weiterverbreitet, heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol.

21 weitere Proben

Bei 21 weiteren Proben aus demselben Cluster ist laut AGES davon auszugehen, dass diese ebenfalls auf die südafrikanische Virus-Mutation zurückzuführen sind. Erstmals war die südafrikanische Mutation in Österreich Ende Dezember bei einer Person am Flughafen in Wien-Schwechat nachgewiesen worden.

Bei den weiteren positiven PCR-Proben handelt es sich um solche aus den Zillertaler Gemeinden Fügen, Fügenberg, Uderns, Hippach und Mayrhofen. "Der größte Teil der 26 Proben steht in Zusammenhang mit einem Coronavirus-Cluster, der seinen Ausgang in Hochfügen genommen hat", erklärte Elmar Rizzoli, Leiter des Corona-Einsatzstabes des Landes in einer Aussendung.

Unklar war vorerst, wie die Virus-Mutation nach Tirol gekommen ist. Das Land betonte, dass diese laut Experten der AGES noch im Detail erforscht werden müsse. Es werde davon ausgegangen, dass die Mutation - ähnlich wie die britische Variante - ansteckender sei als das bisher verbreitete Coronavirus.

Kostenlose PCR-Massentestung

Das Land reagierte unterdessen - wie im Fall der 17 bestätigten britischen Mutationsfälle in Jochberg - mit freiwilligen, kostenlosen PCR-Massentestungen - diesmal im gesamten Bezirk Schwaz. Am Sonntag starteten die angekündigten, kostenlosen PCR-Testungen in den Screeningstraßen. Eine befand sich in Stans und zwei im Zillertal - in Mayrhofen und Fügen.

Die Testungen im Bezirk Kitzbühel waren nicht auf großes Interesse der Bevölkerung gestoßen. Sehr wohl hingegen jene in Jochberg selbst. Dabei wurde - ebenso wie im Bezirk - keine britische Coronavirus-Mutation nachgewiesen.

Hochfügen geschlossen

Die sieben Virus-Mutationsfälle resultieren nach Angaben des Landes übrigens aus Stichproben, die nach Auftreten der ersten Mutationsverdachtsfälle im Bezirk Kitzbühel - 1.000 an der Zahl - abgenommen und zur AGES nach Wien zur Sequenzierung geschickt wurden. 

Die Bergbahnen Hochfügen teilten am Samstag in einer Aussendung mit, dass sie Freitagnachmittag von der Bezirkshauptmannschaft Schwaz über positiv getestete Fälle im Bezirk informiert worden waren. Es seien umgehend Sofortmaßnahmen ergriffen und das Skigebiet vorsorglich geschlossen worden. Samstag waren alle Mitarbeiter vorsorglich getestet worden. Alle Tests fielen negativ aus.

Insgesamt seien von 9. November bis 16. Jänner 16 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden - zwei davon im Zeitraum von 8. bis 11. Jänner, also jenem Zeitraum, mit dem die Mutationsfälle datiert wurden. Bei 13 der 16 Mitarbeiter wurde laut Bergbahnen eine Infektion über Antigentests im Zuge der laufenden Testungen im Unternehmen festgestellt und dann eine PCR-Testung veranlasst.

ribbon Zusammenfassung
  • Die südafrikanische Mutation des Coronavirus wurde bei fünf Personen in Tirol nachgewiesen.
  • Das bestätigte der Leiter CoV-Einsatzstabs Elmar Rizzoli am Samstag.
  • Weitere Proben würden derzeit analysiert, sagte Rizzoli weiter.
  • Laut einer Aussendung des Landes Tirols hätten die fünf Fälle größtenteils einen "Bezug zu einem Cluster in Hochfügen".
  • Bei 21 weiteren Proben aus demselben Cluster ist laut AGES davon auszugehen, dass diese ebenfalls auf die britische Virus-Mutation zurückzuführen sind.