Südafrika-Mutation in Wiener Neudorf: Abriegelung wäre kompliziert

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In Niederösterreich ist erstmals die südafrikanische Corona-Mutation B.1.351 nachgewiesen worden. Der Bürgermeister von Wiener Neudorf spricht die Probleme an, die es machen würde, einen Ort mit Autobahnanbindung abzuschotten.

Nach Angaben des Sanitätsstabs vom Mittwoch wurden sieben Fälle der Südafrika-Mutante in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) nachgewiesen. Sie sind bereits wieder genesen, werden zur Sicherheit aber weiter abgesondert und müssen sich abermals einem PCR-Test unterziehen. Seitens des Landes wurden unterdessen Sofortmaßnahmen eingeleitet.

Der Hort Rathauspark in Wiener Neudorf, in dem die Mutation aufgetreten ist, wurde vorübergehend geschlossen. Drei betroffene Schulklassen in der NMS Guntramsdorf (Bezirk Mödling) wurden abgesondert, die Schüler einer Testung unterzogen. Mit einem negativen Test können Schüler den Hort morgen wieder besuchen, erklärt Herbert Janschka, Bürgermeister von Wiener Neudorf, im PULS 24-Interview. 

Verkehrslage in Wiener Neudorf komplizierter als im Zillertal

Die Wiener Neudorfer wurden per SMS aufgefordert, am Mittwoch zu einem PCR-Test zu kommen. In Tirol, wo im Zillertal ebenfalls Fälle der südafrikanischen Mutante auftreten, ist es vergleichsweise einfach, Orte abzuriegeln. In Wiener Neudorf, mit regem Zugverkehr und einer Autobahnanbindung, liegt der Fall ganz anders. Im Interview (siehe oben) spricht der Bürgermeister von Wiener Neudorf über die Maßnahmen, die gesetzt wurden und über die Probleme, vor die die positiv getesteten Fällen die Gemeinde stellen. 

PULS 24 Anchor Werner Sejka ist selbst aus Wiener Neudorf und bekam am Mittwoch eine SMS mit der Bitte, zum Massentest zu kommen

Dort traf er PULS 24 Reporterin und Kollegin Bianca Ambros, die vor Ort über das Auftreten der Südafrika-Variante berichtete. 

Quelle soll Reiserückkehrer sein

Als Quelle für die Infektionen mit der Südafrika-Variante im Bundesland gilt ein Reiserückkehrer. Dieser sei mit negativem Antigentest nach Österreich gekommen. Er wird nun mit einem PCR-Test zur Sequenzierung nachuntersucht. Ein Nachweis der Virus-Variante sei "aufgrund der zeitlichen Distanz" allerdings unwahrscheinlich.

Nach einer positiven PCR-Untersuchung waren die Erkrankten - wie üblich - sofort abgesondert worden, wurde von Seiten des Landes betont. Die Proben waren dann zur Sequenzierung an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gesendet worden. "Die AGES hat uns heute informiert, dass es sich bei diesen sieben Fällen um die Südafrika-Mutation handelt", hieß es aus dem Sanitätsstab. Der abermalige PCR-Test soll nun vor allem dazu dienen, "den CT-Wert zu ermitteln, um eine Weiterverbreitung zu verhindern".

Zehn PCR-Teststraßen eingerichtet

Das Land reagierte mit der sofortigen Einrichtung von zehn PCR-Teststraßen in Wiener Neudorf. Geöffnet sind die Stationen im Franz-Fürst-Freizeitzentrum am (heutigen) Mittwoch von 17.00 bis 22.00 Uhr und am (morgigen) Donnerstag ab 7.00 Uhr, informierten Landeshauptmannstellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

ribbon Zusammenfassung
  • In Niederösterreich ist erstmals die südafrikanische Corona-Mutation B.1.351 nachgewiesen worden.
  • Verzeichnet wurden nach Angaben des Sanitätsstabs vom Mittwoch sieben Fälle.
  • Die Betroffenen stammen allesamt aus Wiener Neudorf (Bezirk Mödling).
  • Sie sind bereits wieder genesen, werden zur Sicherheit aber weiter abgesondert und müssen sich abermals einem PCR-Test unterziehen.
  • Als Quelle für die Infektionen mit der Südafrika-Variante im Bundesland gilt ein Reiserückkehrer.
  • Der Hort Rathauspark in Wiener Neudorf, in dem die Mutation aufgetreten ist, wird vorübergehend geschlossen.

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