Protest gegen Räumung: "Wir sind laut, weil ihr uns Lorenz-Böhler klaut"

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Am Mittwoch machte die Belegschaft des ehemaligen Lorenz-Böhler-Spitals ihrem Ärger über die verlautbarte Räumung des Standorts Luft. Das Personal hat von der vorübergehenden Schließung kurzfristig erfahren, über die weitere Vorgehensweise und die Verlegung der Leistungen auf alternative Standorte stehe man noch immer im Dunkeln.

Seit  8.30 Uhr versammelt sich die Spitalsbelegschaft vor dem Krankenhaus, wie vom stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden, dem Unfallchirurgen Heinz Brenner am Vortag angekündigt wurde. 

Prominente Vertreter, wie die GPA-Vorsitzenden Barbara Teiber sowie der Wiener Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart wohnten der Protestkundgebung bei. Letzterer sicherte der Lorenz-Böhler-Belegschaft vollste Unterstützung der Ärztekammer zu.

Wenig später, war die Versammlung bereits wieder aufgelöst, das ärztliche Personal trat die Dienste wieder an. Termine und Operationen waren vom Protest nicht beeinträchtigt

Video: Proteste gegen Lorenz-Böhler-Schließung

Vereinte Kräfte gegen Schließung 

Trotz kurzer Dauer hatte die Belegschaft ihren Ärger über die vorübergehende Schließung des AUVA Traumazentrums Wien-Brigittenau, vulgo UKH Lorenz-Böhler, noch einmal Luft gemacht. "Wir sind laut, weil ihr uns Lorenz-Böhler klaut", skandierte das Personal und machte mit Trillerpfeifen auf das Kommunikations-Desaster der AUVA aufmerksam.

Vor Ort fand sich nicht nur das Lorenz-Böhler-Personal ein, auch Mitarbeiter:innen anderer AUVA Standorte, sogar aus anderen Bundesländern, erschien. Dieser Zusammenhalt gebe sehr viel Kraft, sagt Erik Lenz, Vorsitzender des Zentralbetriebsrates, gegenüber PULS 24. 

Die Spitalsbelegschaft lehnt sich mit dem Protest gegen die Säumnisse der AUVA in der Kommunikation rund um die Räumung des Lorenz-Böhler auf. Das Personal hat dies erst vergangene Woche erfahren und wurde davon, genau wie die Patient:innen, kalt erwischt. Erst am Dienstag hatten Belegschaftsvertreter:innen erstmals mit den Mitarbeiter:innen über die genauen Pläne gesprochen. 

Protest gegen SchließungPULS 24

Endgültige Schließung? 

Das Personal hatte zuletzt auch befürchtet, dass man die Räumung nur als Vorwand für eine endgültige Schließung des Standorts nimmt. Lenz sagt dazu nur, dass es Ungewissheit darüber gebe, ob das Team des Lorenz-Böhler jemals wieder am gleichen Standort arbeiten werde. Die Leistungen des Spitals werden alternativ auf das Allgemeine Krankenhaus Wien und das Traumazentrum Meidling aufgeteilt. 

Wie Lenz erklärt, fordere der Betriebsrat vom Management eine Sozialvereinbarung, die dringende Fragen zur Sicherung der Arbeitsplätze und der Gehälter der Belegschaft beantwortet. Außerdem will man auch jenes Gutachten einfordern, dass die Sanierung des Krankenhauses einleitete. Auch Fragen zum unklaren Zeitplan möchte man klären. 

Seit vergangener Woche steht die Schließung des AUVA Traumazentrums Wien-Brigittenau wegen einer Sanierung fest. Als Grund wurden bau- und brandschutztechnische Maßnahmen genannt. Die groben Mängel seien erst im Februar diesen Jahres festgestellt worden, so die AUVA. 

In einer Aussendung vom Dienstag räumte die AUVA Versäumnisse in der Kommunikation mit Patient:innen sowie Mitarbeiter:innen ein und kündigte Gespräche an. 

ribbon Zusammenfassung
  • Am Mittwoch machte die Belegschaft des ehemaligen Lorenz-Böhler-Spitals ihrem Ärger über die Räumung des Standorts Luft.
  • Das Personal hat von der vorübergehenden Schließung kurzfristig erfahren, über die weitere Vorgehensweise und die Verlegung der Leistungen auf alternative Standorte stehe man noch immer im Dunkeln.
  • Prominente Vertreter, wie die GPA-Vorsitzenden Barbara Teiber sowie der Wiener Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart wohnten der Protestkundgebung bei.