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Starke Gräserpollen-Saison in Österreich erwartet

Heute, 09:03 · Lesedauer 2 min

Gräserpollen-Allergikerinnen und -Allergiker müssen sich auf eine belastende Zeit einstellen, denn die Hochsaison der Gräserblüte steht bevor. Die vielen Niederschläge haben die Freisetzung bis jetzt gebremst, das Wachstum der Pflanzen jedoch befeuert. Stellt sich nun trockenes und sonniges Wetter ein, sei mit starkem Pollenflug zu rechnen, teilte der Österreichische Polleninformationsdienst am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Baumpollen-Saison ist mittlerweile zu Ende.

Erste relevante Gräserpollen-Konzentrationen wurden in diesem Jahr zwischen Ende April und Anfang Mai gemessen. Mitte Mai kam es sogar zu einem ersten Belastungsgipfel, bevor das Wetter vorübergehend für Entlastung sorgte. "Kommt nun die Sonne und bleibt es längere Zeit trocken, ist mit einem sprunghaften Anstieg der Pollenbelastungen zu rechnen. Gräser setzen ihren Pollen dann oft schlagartig frei", erklärt Markus Berger, HNO-Mediziner und Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes (ÖPID). "Wir gehen daher von einer überdurchschnittlich intensiven Gräserpollensaison aus."

Gräserpollen zählen zu den wichtigsten Allergieauslösern weltweit. In Österreich leiden Hunderttausende Menschen jedes Jahr unter ihrer Blüte. Die Saison dauert von Anfang Mai bis in den August hinein. Damit ist der Gräserpollenflug die am längsten andauernde Pollensaison, von der auch am meisten Allergiker betroffen sind. Auch frisch geschnittenes Gras kann Probleme bereiten: "Manche Allergiker reagieren bei Hautkontakt auch auf den Saft der Pflanzen mit allergischen Symptomen", sagte Berger.

Baumpollen-Saison vorbei - Experte empfiehlt Therapie

Baumpollen-Allergikerinnen und - Allergiker können zum jetzigen Saisonende aufatmen. Berger empfiehlt Menschen mit Symptomen, diese abklären und behandeln zu lassen, denn aus einer Allergie könne sich auch Asthma entwickeln. "In der belastungsfreien Zeit sollten Allergiker, deren Beschwerden nicht mehr kontrollierbar sind, mit einer Therapie beginnen, um das Immunsystem zu rüsten und sich so optimal auf die nächste Allergiesaison vorzubereiten", empfiehlt der Mediziner.

Laut ÖPID sei das beste Rüstzeug die allergenspezifische Immuntherapie (AIT), da sie nicht nur Symptome, sondern auch die Ursache der Allergie bekämpfe, hieß es in der Aussendung. Dabei wird dem Körper über einen längeren Zeitraum regelmäßig eine kleine Menge des allergieauslösenden Stoffes (Allergen) verabreicht - entweder als Tablette, Tropfen oder Spritze. So gewöhnt sich das Immunsystem langsam an den Allergieauslöser und reagiert weniger empfindlich darauf.

( S E R V I C E - Der ÖPID stellt kostenlose Information zur aktuellen Pollensituation sowie Pollendaten zur Verfügung: www.polleninformation.at )

Zusammenfassung
  • Erste relevante Gräserpollen-Konzentrationen wurden zwischen Ende April und Anfang Mai gemessen, Mitte Mai kam es zu einem ersten Belastungsgipfel, bevor das Wetter kurzfristig für Entlastung sorgte.
  • Die Gräserpollensaison dauert von Anfang Mai bis August und betrifft Hunderttausende Allergiker, wobei Experten die allergenspezifische Immuntherapie (AIT) als beste Vorsorge empfehlen.