Stalkerprozess in Wien - Frau wollte Beziehung mit Friseur
Wie die Supermarktangestellte darlegte, hätte sie den Mann vor eineinhalb Jahren via TikTok kennengelernt und man wäre eine Beziehung eingegangen, die aber schon nach zwei Monaten auf ihren Wunsch auseinanderging. Ja, sie hätte den 39-Jährigen öfter kontaktiert und in dessen Friseursalon besucht, aber nicht aus Liebe, sondern weil sich dieser 2.500 Euro von ihr geborgt hätte. Und diese hätte sie zurückhaben wollen. "Das höre ich zum ersten Mal", meinte die Richterin. In der Beschuldigteneinvernahme bei der Polizei habe sie kein Wort von Geld gesagt. Auch das Opfer stellte dies in Abrede: "Nie im Leben, ich höre davon zum ersten Mal."
Zudem habe der Serbe keine Beziehung zu der Frau gehabt. Er habe sie zwar mit dem Auto von Serbien nach Wien mitgenommen, aber sie habe ihm nicht gefallen, man habe nicht zusammengepasst. Doch die Serbin habe sich damit nicht abfinden können. Ständig habe sein Telefon geläutet, auch dass er ihre Nummer blockierte, habe nichts geholfen, da sie sich von Bekannten, aber auch Fremden deren Handys ausgeborgt hatte. Zudem tauchte sie vor seiner Wohnung auf, klammerte sich an seinen Pkw und tauchte in seinem Salon auf. Ein Mitarbeiter sagte als Zeuge aus: "Sie macht das falsch, es ist eine übertriebene Liebe. Sie hat gesagt, sie will unbedingt Kinder von ihm."
Der Chatverlauf auf Whatsapp zeigt, dass auch wüsteste Beschimpfungen durch den Mann - der Dolmetscher kannte einige Kraftausdrücke nicht einmal - die 36-Jährige nicht davon abhalten konnten, dessen Nähe zu suchen. Doch dieser Nachrichtenverlauf alleine genügte der Richterin nicht, um ein Urteil zu fällen. Der 39-Jährige soll über seinen Provider versuchen, Anruflisten und sonstige Nachrichten wiederherstellen zu lassen. Diese hatte er, nicht zuletzt wegen seiner tatsächlichen Freundin, gelöscht. Dafür hat er Zeit bis zum 21. August, an dem Tag wird die Verhandlung fortgesetzt.
Zusammenfassung
- Eine 36-jährige Serbin steht in Wien erneut wegen beharrlicher Verfolgung vor Gericht, nachdem sie bereits vor vier Jahren wegen Stalkings eine Diversion erhalten hatte.
- Die Frau soll einen 39-jährigen Friseur mit zahlreichen Anrufen, Whatsapp-Nachrichten und Besuchen an seinem Arbeitsplatz bedrängt haben, um eine Beziehung zu erzwingen, was das Opfer bestreitet.
- Die Verhandlung wurde auf den 21. August vertagt, da das Opfer Anruflisten und Nachrichten wiederherstellen lassen soll; eine angebliche Schuld von 2.500 Euro wird von beiden Seiten unterschiedlich dargestellt.