APA/HELMUT FOHRINGER

Spitäler sollen schrittweise wieder öffnen

Die erste Lockerung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie in Österreich wird nun auch die Spitäler und Arztpraxen einbeziehen. Krankenhäuser sollen schrittweise wieder geöffnet werden. Auch Arztpraxen sollen langsam in einen "Normalbetrieb" übergehen, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz an.

Die erste Lockerung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie in Österreich wird nun auch die Spitäler und Arztpraxen einbeziehen. Krankenhäuser sollen schrittweise wieder geöffnet werden. Auch Arztpraxen sollen langsam in einen "Normalbetrieb" übergehen, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz an.

Es werde aber "sicher noch länger keine Normalsituation in den Spitälern geben", betonte der Minister. "Alle Krankenanstalten haben Planungsarbeiten begonnen", wie der normale Betrieb wiederhergestellt werden soll, sagte Michael Binder, der Medizinische Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) und Mitglied des Beraterstabs der Coronavirus-Taskforce. Künftig sollen nicht mehr nur akute Operationen, sondern auch planbare wieder stattfinden. In verschiedenen Krankenanstalten werden bereits jetzt Operationen durchgeführt, sagte der KAV-Direktor.

Es müsse jedenfalls darauf geachtet werden, dass die Patienten keine Covid-Erkrankungen in die Krankenhäuser einschleppen werden. "Das geht mit einer Teststrategie", sagte Binder. Auch mit der geplanten Öffnung sei "der Schutz des Systems erste Priorität", betonte Anschober. Deswegen bleiben die restriktiven Regelungen im Besucherbereich aufrecht, betonte Anschober.

In Arztpraxen soll nun weiterhin auf telefonische Voranmeldung und effizientes Wartezimmermanagement gesetzt werden. Ziel ist, dass Patienten im Wartezimmer einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Eine Verpflichtung - analog zum Handel - erachtet Anschober als nicht notwendig.

Unterdessen geben die aktuellen Daten weiter Anlass für Optimismus: Immer mehr Menschen in Österreich haben sich nach einer SARS-CoV-2-Infektion erholt. 9.704 sind wieder genesen, wie es am Freitag aus dem Innenministerium (Stand 9.30 Uhr) heißt. Weit unter 1.000, nämlich 909 liegen noch wegen einer Infektion im Spital. Das heißt, dass in den letzten 24 Stunden 58 Menschen als gesund entlassen werden konnten.

Der 24-Stunden-Anstieg der Infektionen lag laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei 0,8 Prozent. Seit Tagen liege die Zunahme bei durchschnittlich einem Prozent. "Das ist einmalig in Europa", so der Minister bei einer Pressekonferenz. Auch der effektive Reproduktionsfaktor verbessere sich laufend und liege derzeit bei 0,63. Das bedeutet, dass 4.431 Menschen in Österreich "aktiv" mit dem Virus infiziert sind. Das sind um 632 bzw. um 12,5 Prozent weniger als noch tags zuvor.

Angestiegen ist leider die Zahl jener Menschen, die mit oder an einer Infektion gestorben sind. 431 Opfer waren bis Freitag zu beklagen. Die meisten Todesfälle gab es laut Gesundheitsministerium weiterhin in der Steiermark, in Wien, Tirol und in Niederösterreich.

Herwig Ostermann, Geschäftsführer von Gesundheit Österreich, präsentierte eine Prognose zur Entwicklung der Coronavirus-Situation in Österreich. Demnach werde die Zahl der jemals positiv getesteten Menschen bis nächsten Freitag, dem 24. April, auf 15.400 ansteigen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die erste Lockerung der Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie in Österreich wird nun auch die Spitäler und Arztpraxen einbeziehen.
  • Auch Arztpraxen sollen langsam in einen "Normalbetrieb" übergehen, kündigte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitag bei einer Pressekonferenz an.
  • Der 24-Stunden-Anstieg der Infektionen lag laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) bei 0,8 Prozent.
  • 431 Opfer waren bis Freitag zu beklagen.