Schneearme SkigebieteAPA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Grün-weiße Pisten: Diese Skigebiete bangen um Schnee

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Die Semesterferien gehen am Freitag in ihre dritte und letzte Runde. Oberösterreich und Steiermark sind an der Reihe. Ist die Freude bei Schüler:innen groß, geht vielen Bergbahnen-Betreibern in Österreich die Pumpe. Der milde Februar bringt grün-weiße Pisten. Vor allem kleine Skigebiete in niedrigeren Lagen stehen vor "Schneeproblemen".

Mitte Februar 2024, Skigebiet Mutterer Alm Innsbruck, 15 Grad. Stellenweise zeigt sich noch eine dicke Schneeschicht, teils sind die Pisten aper. Vor ein paar Tagen musste hier die Talabfahrt bereits gesperrt werden, wie der Pistenchef Patrick Lindner gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" bedauerte. Er habe so etwas in seiner 14-jährigen Karriere im Skigebiet "noch nie erlebt". 

20 Kilometer weiter östlich zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Skigebiet Rinn wurde ebenso eine erste Piste gesperrt. Im Skigebiet Hoch-Imst sei der Betrieb derzeit noch "intakt". Dennoch zittert man aufgrund der warmen Temperaturen, wie Geschäftsführer der Bergbahnen, Bernhard Schöpf, der Zeitung erklärte.

"Die Schneedecke schrumpft, Neuschnee ist keiner in Sicht, der Klimawandel ist da", fasste er zusammen. Ob der Betrieb bis 1. April, wie vorgesehen, andauern kann, ist ungewiss.

"Schnee-Sulz und braune Flecken" 

Grund für schneefreie Pisten sind die überdurchschnittlich warmen Temperaturen im Februar. "Wir halten in diesem Monat bei einer Temperatur-Abweichung von 5,6 Grad über dem langjährigen Mittel, das ist sehr viel", hielt Meteorologe Martin Puchegger im Gespräch mit PULS 24 fest.

Es werde wohl der wärmste Februar aller Zeiten sein, sagte er. Am Wochenende werde zwar eine Kaltfront kommen, aber auch die ist "noch zu warm" für Februar, so der Experte. Im Osten erwarte man am Wochenende 15 Grad, in Salzburg bis zu 17 Grad. Von Schnee fehle jede Spur, auch Anfang nächster Woche. 

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Kein "Schneeproblem" in Höhenlagen

Das mache Skifahren in niedrigen Lagen schwer, sagte Puchegger. "Unter 1.000 Meter gibt es nur Schnee-Sulz und zum Teil braune Flecken". Das bestätigte auch Helmut Holzinger, Geschäftsführer der oberösterreichischen Hinterstoder-Wurzeralm AG, gegenüber "Heute". Man stehe "vor Herausforderungen", sagte er. 

In Höhenlagen ist die Schnee-Situation demnach noch zufriedenstellend. So etwa in Kitzbühel. Dort denkt man noch nicht an ein verfrühtes Saisonende. "Wir haben heuer im oberen Bereich des Skigebiets sehr gute Bedingungen vorgefunden", sagte Anton Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bergbahnen Kitzbühel. Der Streif gehe es im Vergleich zu anderen Pisten noch gut, erklärte er. Bei manchen sei die Schneelage nämlich "schön langsam schwierig". 

Der Stubaier Gletscher profitiert nach wie vor von den heftigen Schneefällen im November und Dezember. Der Skigebiet-Chef, Reinhard Klier, zeigte sich gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" deshalb optimistisch, dass der Skibetrieb, wie anvisiert, bis 20. Mai gehen wird.

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In der Steiermark sieht man aufgrund des warmen Wetters ebenso noch keine Bedrohung für die Pisten. Für die Semesterferien sei man gerüstet, so der Obmann der steierischen Seilbahnen und Chef der Stuhleck-Bergbahnen, Fabrice Girardoni, gegenüber der "Kleinen Zeitung". Es sei derzeit zwar überdurchschnittlich warm, aber man stehe nicht vor "Schneeproblemen". 

Auch auf der Schladminger Planai, wo erst kürzlich der Ski-Zirkus für Herren-Slalom und -Riesentorlauf gastierte, herrscht vorerst Zuversicht. Planai-Chef Georg Bliem fürchtet sich nicht vor warmen Temperaturen, wünscht sich aber lieber "Schnee von oben, als aus der Kanone". 

In den Kärntner Skigebieten sei man aufgrund ähnlicher Erfahrungen in den Vorjahren für die Plusgrade gut aufgestellt, meinte etwa der Bergbahnen-Vorstand Christian Krisper im Nassfeld, Christian Krisper. Auch auf der Turracher Höhe gibt man sich euphorisch. Die Saison laufe gut, hieß es auf Anfrage der "Kleinen Zeitung". 

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ribbon Zusammenfassung
  • Die Semesterferien gehen am Freitag in ihre dritte und letzte Runde. Oberösterreich und Steiermark sind an der Reihe.
  • Ist die Freude bei Schüler:innen groß, geht vielen Bergbahnen-Betreibern in Österreich die Pumpe.
  • Vor allem kleine Skigebiete in niedrigeren Lagen stehen vor "Schneeproblemen".

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