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Pongau: Seilbahnmanager geimpft, Hausärzte nicht

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In St. Johann im Pongau sollen Anfang Jänner mit übrig gebliebenem Impfstoff aus dem Seniorenheim nicht nur der Bürgermeister und seine Gattin oder die Frau des Heimleiters, sondern auch Gemeindemitarbeiter und ein Seilbahnvorstand geimpft worden sein.

Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) am Dienstag berichteten, wurden die Hausärzte in der Stadt hingegen nicht gefragt. Sie sind weiter ungeimpft. Auch alte Menschen im betreuten Wohnen seien nicht berücksichtigt worden.

Gegenüber der Zeitung hätten sich mehrere Bürger gemeldet und die Vorwürfe erhoben. Bürgermeister Günther Mitterer (ÖVP), seines Zeichens auch Präsident des Salzburger Gemeindeverbands, bestätigte, geimpft worden zu sein. Die Impfliste und Abwicklung seien aber im Zuständigkeitsbereich des Seniorenheimleiters gewesen. Dieser erklärte in den "SN", die Impfliste im Auftrag der Landessanitätsdirektion erstellt zu haben.

"Unter großem Zeitdruck eine Ersatzliste" erstellt

St. Johann sei bereits vor dem offiziellen Impfstart an die Reihe gekommen, er habe dann unter großem Zeitdruck eine Ersatzliste erstellen und am Tag der Impfung unerwartet viele ("30 bis 40") Dosen kurzfristig an den Mann bringen müssen. Bei der Auswahl der Personen habe ein offizielles Schreiben des Landes keine Einschränkungen vorgegeben. Zudem sei es sinnvoll, auch Familienangehörige von exponierten Personen zu impfen. Die Impfreste seien primär an ältere Menschen gegangen, später habe er auf persönliche Kontakte zurückgegriffen.

Unter den Geimpften war auch Wolfgang Hettegger, Vorstandsvorsitzender des Skigebiets Snow Space Salzburg. Er sagte gegenüber der Zeitung, er habe sich am Abend auf dem Weg von Flachau nach Saalfelden befunden, als sich das Seniorenheim gemeldet habe. Er könne sich impfen lassen, wenn er binnen zehn Minuten da sei. Das Angebot habe er dankend angenommen. Warum er kontaktiert worden sei, wisse er nicht - er kenne im Heim einschließlich des Leiters niemanden persönlich.

Im Zuge der Debatte um Bevorzugungen bei Impfungen hatte das Land Salzburg Mitte Jänner klargestellt, dass eine Impfung von Bürgermeistern von den Priorisierungsempfehlungen des Gesundheitsministeriums gedeckt sei - wenn die Ortschefs regelmäßig in Seniorenheimen tätig sind oder sich dort aufhalten.

Weitere Bürgermeister drängen sich bei Impfung vor

ribbon Zusammenfassung
  • In St. Johann im Pongau sollen Anfang Jänner mit überzähligem Impfstoff aus dem Seniorenheim nicht nur der Bürgermeister samt Gattin oder die Frau des Heimleiters, sondern auch Gemeindemitarbeiter und ein Seilbahnvorstand geimpft worden sein.
  • Wie die "Salzburger Nachrichten" (SN) am Dienstag berichteten, wurden die Hausärzte in der Stadt hingegen nicht gefragt. Sie sind weiter ungeimpft.
  • Die Impfliste und Abwicklung seien aber im Zuständigkeitsbereich des Seniorenheimleiters gewesen. Dieser erklärte in den "SN", die Impfliste im Auftrag der Landessanitätsdirektion erstellt zu haben.
  • St. Johann sei bereits vor dem offiziellen Impfstart an die Reihe gekommen, er habe dann unter großem Zeitdruck eine Ersatzliste erstellen und am Tag der Impfung unerwartet viele ("30 bis 40") Dosen kurzfristig an den Mann bringen müssen.
  • Unter den Geimpften war auch Wolfgang Hettegger, Vorstandsvorsitzender des Skigebiets Snow Space Salzburg.
  • Er sagte gegenüber der Zeitung, er habe sich am Abend auf dem Weg von Flachau nach Saalfelden befunden, als sich das Seniorenheim gemeldet habe.

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