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Schwerer Sandsturm betrifft Millionen Menschen im Iran

Heute, 12:22 · Lesedauer 2 min

Ein schwerer Sandsturm hat am Dienstag Teile des Iran unter einer dichten Staubglocke verschwinden lassen. In den westlichen Provinzen Chusestan, Kermanschah, Ilam und Kurdistan blieben Schulen und Büros geschlossen, wie das iranische Staatsfernsehen berichtete. Auch die Provinzen Sandschan und Buschehr waren von den aus dem benachbarten Irak kommenden Staubwolken betroffen. Etwa 13 Millionen Menschen wurde geraten, sicherheitshalber zu Hause bleiben.

In Buschehr, das fast 1.100 Kilometer südlich von Teheran liegt, lag der Luftqualitätsindex am Dienstag bei 108. Die Schadstoffbelastung lag damit um mehr als das Vierfache über dem empfohlenen Wert der Weltgesundheitsorganisation WHO und war damit nach Angaben der iranischen Behörden vor allem für empfindliche Menschen ungesund. Der iranische Wetterdienst erklärte, die schlechte Luft sei durch "die Bewegung einer großen Staubmasse aus dem Irak in Richtung Westiran" verursacht worden. In manchen Gebieten herrschte wegen des Staubs auch schlechte Sicht. Die Menschen wurden aufgefordert, möglichst zu Hause zu bleiben und im Freien Schutzmasken zu tragen.

Intensive Hitze und geringe Niederschläge im Zuge des Klimawandels sorgen für häufigere Sandstürme in der Region. Im benachbarten Irak hatte ein ähnlicher Sandsturm im März zu Flugausfällen geführt, tausende Menschen kamen mit Atemproblemen ins Krankenhaus.

In der iranischen Provinz Chusestan mussten am Montag mehr als 240 Menschen wegen Atemproblemen behandelt werden, wie die iranische Nachrichtenagentur Irna meldete. Ein Sprecher der Rettungsdienste sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur Tasnim, binnen einer Woche seien im Iran neun Menschen durch Stürme ums Leben gekommen, etwa durch herumfliegende Gegenstände oder Blitzschläge.

Zusammenfassung
  • Ein schwerer Sandsturm hat am Dienstag Teile des Iran unter einer Staubglocke verschwinden lassen, wodurch Schulen und Büros in den westlichen Provinzen geschlossen wurden. Etwa 13 Millionen Menschen wurde geraten, sicherheitshalber zu Hause zu bleiben.
  • In Buschehr lag der Luftqualitätsindex bei 108, was mehr als das Vierfache des von der WHO empfohlenen Werts ist. Die schlechte Luft wurde durch eine große Staubmasse aus dem Irak verursacht.
  • Der Klimawandel führt zu häufigeren Sandstürmen in der Region. In der Provinz Chusestan mussten über 240 Menschen wegen Atemproblemen behandelt werden, und innerhalb einer Woche starben im Iran neun Menschen durch Stürme.