Schönbrunner Zoo im Einsatz für skurrilen Vogel
Viel wurde schon erreicht, vieles ist noch geplant. "Mittlerweile leben wieder rund 150 Waldrappe in den Alpen. Ziel ist, die Population auf 357 Tiere zu vergrößern. Diese Anzahl ist laut Berechnungen nötig, damit die Tierart künftig wieder eigenständig überleben kann", sagte Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Seit Anfang 2021 sind in der Wildbahn 36 Waldrappe geschlüpft. Um das Überleben der skurrilen Ibis-Art mit dem schwarzen Federschopf in Mitteleuropa zu sichern, müssen aber weiterhin Jungvögel aus Zoos ausgewildert werden.
Waldrappe sind Zugvögel. Das macht ihre Wiederansiedlung zur Herausforderung. Ein Team aus menschlichen "Ziehmüttern" sorgt für die Küken, um sie dann per Ultraleichtflugzeug ins Winterquartier in der Toskana zu lotsen. Den Weg zurück finden sie selbst. Einmal ausgewildert, lauern Gefahren, bei denen das Projekt weiter ansetzen will. "Wir wollen die Maßnahmen gegen Wilderei in Italien und zur Sicherung von Stromleitungen, die häufig zur Todesfalle werden, weiter ausbauen", auch zum Wohl anderer Vogelarten, so Hering-Hagenbeck.
Das Budget für das bis 2028 laufende Projekt beträgt den Angaben zufolge 6,5 Millionen Euro. Der Förderverein Waldrappteam ist für Monitoring und Management der Population sowie für die Maßnahmen zur Wiederansiedlung wie die "menschengeführte Migration" zuständig. In Zusammenarbeit mit dem Tierpark Goldau (Schweiz), dem Tierpark Rosegg (Kärnten) sowie dem Parco Natura Viva und der Fondazione A.R.C.A. (Italien) werden drei neue Brutkolonien etabliert. Das Land Salzburg, die Netz Oberösterreich GmbH und die Kärnten Netz GmbH sind für die Umsetzung von Schutzmaßnahmen gegen Stromschlag an Mittelspannungsleitungen in den Brutgebieten verantwortlich.
(S E R V I C E - Details zum Projekt: http://go.apa.at/MPxC3nG2)