Schlimmste Trockenheit in der Türkei seit mehr als 50 Jahren
Zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 31. August dieses Jahres sei die Niederschlagsmenge bei etwa 400 Millimetern gelegen, teilte der Wetterdienst mit. Zwischen 1991 und 2020 lag sie laut demnach im gleichen Zeitraum bei rund 549 Millimetern. Das entspricht einem Rückgang von 27 Prozent. Auch die bei Urlaubern beliebten türkischen Mittelmeerregionen blieben davon nicht verschont: Die Marmara-Region und die Ägäis-Küste verzeichneten die geringsten Niederschlagsmengen seit 18 Jahren.
Die Menschen in der Türkei leiden in diesem Sommer unter ungewöhnlich hohen Temperaturen. Vielerorts ist das Wasser knapp. Im Westen und Süden des Landes wüteten Waldbrände. Der Juli war in der Türkei der heißeste seit 55 Jahren. Die Durchschnittstemperatur lag 1,9 Prozent über jener zwischen 1991 und 2020. In Silopi im Südosten des Landes wurde mit 50,5 Grad Celsius ein Hitzerekord gebrochen.
Eine Anfang Juli veröffentlichte Studie einer Nichtregierungsorganisation schätzt, dass 88 Prozent der Türkei von Wüstenbildung bedroht sind. Experten gehen davon aus, dass die Niederschlagsmenge bis zum Ende des Jahrhunderts um ein Drittel zurückgehen wird. Die Temperaturen könnten im Vergleich zu den zwischen 1961 und 1990 gemessenen Durchschnittstemperaturen um fünf bis sechs Grad steigen.
Zusammenfassung
- Die Türkei erlebt derzeit die schlimmste Trockenheit seit mehr als 50 Jahren, mit einer Niederschlagsmenge von nur etwa 400 Millimetern zwischen Oktober 2024 und August 2025 – das sind 27 Prozent weniger als im langjährigen Durchschnitt.
- In einigen Regionen wie Anatolien im Osten des Landes ist der Niederschlag sogar um über 60 Prozent zurückgegangen, während auch die Marmara-Region und die Ägäis-Küste die geringsten Werte seit 18 Jahren verzeichnen.
- Neben der Trockenheit leidet das Land unter extremer Hitze – im Juli wurde mit 50,5 Grad Celsius ein neuer Hitzerekord gemessen, und laut einer Studie sind 88 Prozent der Türkei von Wüstenbildung bedroht.