APA/APA (dpa)/Sven Hoppe

Rolltreppen mit UV-Licht im Kampf gegen Keime

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Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet. Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb.

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen. Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet. Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb.

Ursprünglich war der Test schon um den Jahreswechsel herum geplant. Mit der Ausbreitung des Coronavirus bekommt er nun eine ganz neue Relevanz. Nach einem ersten Einbau im vergangenen Jahr war die Technik außer Betrieb genommen worden, weil noch ein Gutachten ausstand.

"Der Test ist auf mehrere Jahre angelegt. Im Fokus sehen bei der Erprobung insbesondere die Auswirkungen auf das Nutzerverhalten und das Material", sagte ein SWM-Sprecher. Man wolle beispielsweise wissen, ob die UV-Bestrahlung mehr Fahrgäste dazu veranlasst, sich an den Handläufen festzuhalten. Außerdem soll geklärt werden, wie der Gummi der Handläufe auf die dauerhafte Bestrahlung mit UV-Licht reagiert.

Das Ganze funktioniert so: Die Module werden im Rücklauf der Rolltreppe, im verschlossenen Bereich, eingebaut und bestrahlen dort durchgehend den Handlauf mit UVC-Licht. Das UVC-Licht zerstört die DNA der Mikroorganismen. Der Handlauf soll so innerhalb von Sekunden weitgehend keimfrei sein.

Das Landesamt für Gesundheit sieht die Technik kritisch, weil "sie lediglich punktuell eingesetzt werden" könne und kommt zu dem Schluss: "Die Installation von Handlaufdesinfektionsgeräten im öffentlichen Bereich stellt unter Berücksichtigung der Infektionswege keinen zielführenden Schutz dar." Das Landesamt betonte: "Sinnvoller ist es, nicht die Oberfläche zu behandeln, sondern sich an die AHA-Regeln zu halten" - also Abstand zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen und Alltagsmasken zu tragen.

Im Kampf gegen das Coronavirus ließ eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln. Statt die Türen wie bisher mit bloßer Hand zu öffnen, reicht dazu jetzt der Ellenbogen, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) am Mittwoch in Tokio mitteilte. Bei einer Branchenbefragung unter Kunden hatte laut des japanischen TV-Senders NHK eine große Mehrheit vor kurzem angegeben, sich Sorgen über Infektionen zu machen, wenn sie einen Sitzplatz oder eine Toilette benutzt.

Den Kontakt mit Gegenständen wie Türklinken oder Geländer zu vermeiden, die viele andere Menschen zuvor berührt haben, zählt allgemein zu den Maßnahmen, das Ansteckungsrisiko zu senken. Auch wenn noch unklar ist, wie lange Coronaviren auf Flächen überleben können.

Die neuen Türgriffe würden derzeit am Tokioter Flughafen Haneda getestet, hieß es. Wenn sie sich als praktikabel erweisen, erwäge man sie nach Befragung von Kunden in Flugzeugen einzuführen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) testen keimfreie Rolltreppen.
  • Sechs Rolltreppen im U-Bahnhof Marienplatz werden derzeit mit einer speziellen UV-Desinfektion ausgestattet.
  • Die erste Rolltreppe mit dieser Technik ist seit dem 14. August in Betrieb.
  • Im Kampf gegen das Coronavirus ließ eine japanische Fluggesellschaft neue Türgriffe für Kabinentoiletten entwickeln.

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